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stetig sank sowie die an das erblasene Roheisen gestellten Quali
tätsanforderungen bessere Erzsorten, als die oberschlesischen
Erze es sind, verlangten, und andererseits durch die allmähliche
Verbesserung der Verkehrswege und Herabsetzung der Tarife der
Bezug größerer Erzmengen und auf weite Entfernungen er
möglicht wurde. Fremde Erze sind heute die Grundlage der
oberschlesischen Hochöfen.
Die Hütten beziehen diese zum großen Teil aus eigenen
oder gepachteten Erzgruben. 1912 besaßen*):
1) Vereinigte Königs- und Laurahütte A.-G?) Roberti-
Grube bei Gölnicybanpa in Oberungarn, seit 1900 in
eigenem Besitz und Betrieb. Spateisenstein in 3 / 4 — 2 m
mächtigen Schichten, 29—32% Fe, geröstet 42—47% Fe.
Die Eisenerzgruben der Czenstochauer A.-G. (deren
Aktienkapital 400 000 Rubel ganz im Besitz der ober
schlesischen Gesellschaft ist) in den Kreisen Czenstochau und
Bendzin, Gouv. Petrikau. Die Erze werden zum größten
Teil von dem Filialwerk Katharinenhütte in Sosnowice
verschmolzen, eine Ausfuhrlizenz gestattet die Ausfuhr
von 50 000 To. jährlich nach Oberschlesien.
2) Donnersmarkhütte A.-G.: Edlach am Knappenberg bei
Payerbach, Niederösterreich, seit 1896 mit der Oberschles.
Eisenbahnbedarfs-A.-G., Friedenshütte, gemeinschaftlich auf
Spateisenstein,
Eisensteinbergbau am . Grillenberge in Steiermark
seit 1900 mit derselben Gesellschaft gemeinsam, Beteiligung
init 30% vom Aktienkapital 1,5 Mill. Kr. der norwegischen
Bergwerks-A.-G., Salangen, Beteiligung mit 20% vom
Aktienkapital 1,5 Mill. Mk. der südrussischen Pyroluzit-
A.-G. zur Gewinnung südrussischer Manganerze.
3) Oberschlesische Eisenbahnbedarfs-A.-G. Friedenshütte:
Erzgrube Roztoken bei Marksdorf in Ungarn an der
Kaschau-Oderberger Eisenbahn, fett 1890 im Betriebe,
Spateisenstein 40—50% Fe.
1) Salings Börsenjahrbuch 11 1912.
2) s. a. O. Iunghann.