Full text: Die Entwicklung der deutschen Stahlindustrie mit besonderer Berücksichtigung der Martinstahlerzeugung und der Bedeutung des Schrottes für dieselbe

7 
keit ausdrücken, wie die Maschinenindustrie und die che 
mische Industrie ihre Mitarbeiter entsenden, und wie auch 
die Staatsbehörden vertreten sind, um Fühlung mit allen 
Erscheinungen zu haben, welche die schnelle Entwickelung 
eines Industriestaates auf die Tagesordnung stellt. 
Im Jahre 1880 herrschte England noch unumschränkt, 
wie es als erste Industriemacht gewohnt war. Es erzeugte 
in diesem Jahre 8000000 t Roheisen, Deutschland nur 
3000000 t und die Vereinigten Staaten 4000000 t. In 
der Folgezeit wuchsen die Erzeugnisse aller drei Länder, 
aber die Englands sehr langsam. So kam es, daß es be 
reits im Jahre 1889 von den Vereinigten Staaten und 
1900 von Deutschland eingeholt wurde. Gegenwärtig be 
trägt die Jahreserzeugung der Vereinigten Staaten 26 Mil 
lionen Tonnen, Deutschlands 13 Millionen Tonnen, Groß 
britanniens 10 Millionen Tonnen. Die anderen Länder 
zusammen erzeugten nur etwa 20 °/o der Welterzeugung. 
Die Roheisenstatistik ist für das gesamte Eisenhütten 
wesen kennzeichnend. Stahlwerks- und Walzwerkser 
zeugnisse schließen sich den Zahlen an. 
Untersucht man die Grundlagen der Eisenindustrie 
der drei Länder, so muß man sie vom technischen und 
wirtschaftlichen Standpunkte gleichzeitig betrachten. 
Die Vereinigten Staaten sind am besten ausgestattet. 
Eine vorzügliche billige Kokskohle in den Alleghanies und 
sehr reiche, gutartige und große Eisenerzvorkommen an 
den westlichen Ufern des Oberen Sees bilden den Grund 
stock. Dazu werden diese Erze auf den billigen Wasser 
straßen der großen Seen mit den vollkommensten Trans 
port- und Verlademitteln befördert. 
Wirtschaftlich liegt es so, daß die Vereinigten Staaten 
erst l /a ihres Landes mit einer Bevölkerungsdichte, die an 
europäische Verhältnisse erinnert, besiedelt haben. s / 8 
harren noch größtenteils der wirtschaftlichen Erschließung.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.