abhängt, das mußte allmählich, durch die Beobachtung der Tat
sachen erzwungen, auch dem unwissenschaftlichsten und unkritischsten
Kopfe klar werden. Auch von sehr maßgebenden Stellen ist dieser
Gedanke schon ausgesprochen worden. Inwieweit sie freilich später
wagen werden, ihn zu verwirklichen, solche Lieferungsverträge gegen
das Versprechen der Goldzahlung einzugehen und so auf einen großen
Teil unseres Goldbestandes zur Beschaffung wichtiger Rohstoffe
zu verzichten, steht dahin. Klarheit über die wirtschaftlichen Zu
sammenhänge ist dabei natürlich Voraussetzung, und solange die
maßgebenden Persönlichkeiten noch so wenig wirtschaftstheoretisches
Verständnis besitzen, um sich von den metallistischen Irrtümern
loszusagen, ist natürlich wenig zu hoffen.
Nun wird allerdings immer wieder behauptet, daß diese
Persönlichkeiten keineswegs im Metallismus befangen seien, aber
wenn das richtig ist, so nehmen sie eben Rücksicht auf weite Kreise
des Geschäftslebens, die mangels wirklichen wirtschaftlichen Ver
ständnisses natürlich an den Anschauungen festhalten, die man
ihnen lange Zeit hindurch eingeimpft hat. Deswegen ist Auf
klärung weitester Kreise eine ungeheuer wichtige Aufgabe. Wie man
bei uns aber überhaupt nicht versteht, von seiten der Regierung
die öffentliche Meinung zu beeinsiussen, so ist auch auf diesem Ge
biete noch gar nichts geschehen. Man muß dabei dem noch sehr
allgemein herrschenden „Goldwahn" Rechnung tragen, aber anderer
seits anfangen, ihn in geschickter Weise zu zerstören und die Be
völkerung auf die notwendigen Veränderungen in unserem Geld
wesen und auf die Zweckmäßigkeit einer Verwendung unseres Gold
schatzes hinweisen. —
Wir haben schon an dem Beispiel Amerikas gesehen, daß
die Goldwährung in keiner Weise die schädlichen Folgen der Geld
vermehrung hindert. Wie sollte sie das auch, wenn mit dem Institut
der freien Prägung nicht nur die ganze jährliche Neuproduktion
von Gold, sondern auch unbegrenzte Teile des ganzen monetären
Goldvorrats der Welt beliebig einem einzelnen Lande zugeschoben
werden können. Diese Überlegung allein zeigt schon, wie völlig
verkehrt es war und nur unter der Herrschaft von England ver
breiteter, gedankenlos aufgenommener Ideen möglich, wenn man
es bisher immer als einen großen Vorteil für ein Land ansah,
daß es recht viel Gold aus dem Auslande heranziehen konnte.
Leider greift diese Einsicht, daß man auch zuviel Gold haben könnte,
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