und Forderungen, auf die sich ein großer Teil der heutigen
Geldliteratur beschränkt, ebenfalls nicht getan; man verlangt init
Recht eine wissenschaftliche Begründung mit der allgemeinen Wirt
schaftstheorie. Sie geschieht hier auf Grund der fortgeschrittenen
Einsicht in die tauschwirtschaftlichen Zusammenhänge, wie sie
sich mir im Rahmen des wirtschaftstheoretischen Systems ergab,
das ich in meinen „Grundsätzen der Volkswirtschafts
lehre" entwickelt habe. Bei der Bearbeitung der Lehre von den
Preisveränderungen zeigten sich mir viele der damit zusammen
hängenden, heute so wichtigen Fragen der Geldvermehrung in
einem ganz neuen Lichte, so daß ich beschloß, die bedeutsamen
Folgerungen für unsere künftige Wirtschaftspolitik, die sich daraus
ergeben, eingehender zu behandeln. So ist auch z. B. der Haupt
gedanke, daß es von der größten Wichtigkeit ist, uni wieder
in die Weltwirtschaft eintreten zu können, inöglichst bald wieder
zu niedrigeren Preisen zu gelangen und aus den hohen Preisen
der Absperrung von: Weltmarkt herauszukommen, meines Wissens
noch nienrals klar erkannt und begründet worden, ebensowenig die
Auffassung, daß die Hoheit Inlandspreise, mögen sie nun durch die
Absperrung oder durch Inflation hervorgerufen sein, auch einer
der Hauptgründe des niedrigen Standes unserer Va
luta sind.
Diese Zusammenhänge klarzulegen ist Aufgabe der ökono
mischen Theorie, und nur eine solche Anknüpfung an die all-
gemeinen Grundlagen einer Wissenschaft verstehe ich unter Theorie.
Die Praktiker und alle diejenigen, die zu den wirtschaftspolitischen
Fragen Stellung nehmen wollen, haben die Verpflichtung, sich in
erster Linie mit dieser wissenschaftlichen Begründung auseinander
zusetzen. Das ist bei der großen Oberflächlichkeit, welche die Tages-
litcratur oft auszeichnet, und bei der geringen Beachtung, welche
sowohl im praktischen Wirtschaftsleben als auch in der öffentlichen
Verwaltung deir Ergebnissen der Wissenschaft oft zuteil wird,
bisher leider nicht in genügendem Amfang geschehen. Daran ttägt
aber die Wissenschaft zu einem großen Teile selbst die Schuld.
Denn viele von denen, die wissenschaftlich ernst genommen werden
tvollen, lassen in ihrer Stellungnahme zu den Geldproblemen jede
Vertiefung, jedes Eingehen auf die allgemeine Erklärung der tausch-
wirtschastlichen Zusammenhänge vermissen, ohne die jedoch, wie
auch hier wieder gezeigt werden wird, eine wirkliche Erkenntnis der
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