Full text: Fortschritt und Armut

Buch III. 
Die Gesetze der Verteilung. 
„Die zuerst zur Verrichtung einer besonderen Bewegung erfundenen Maschinen 
sind stets sehr kompliziert, und spätere Techniker entdecken gewöhnlich, daß dieselben 
Wirkungen mit weniger Rädern, mit weniger Bewegungsprinzipien leichter erzielt 
werden können, als ursprünglich angewendet worden waren. In gleicher weise sind 
die ersten wissenschaftlichen Systeme stets am kompliziertesten, und man hält ein eigenes 
Verbindungsglied oder Prinzip für nötig, um je zwei anscheinend getrennte Er 
scheinungen zu vereinigen; aber es kommt oft vor, daß später ein verbindendes Haupt- 
prinzip entdeckt wird, welches hinreicht, alle die widersprechenden Erscheinungen, 
die in einer ganzen Gattung von Dingen auftreten, miteinander zu verknüpfen." 
Adam Smith. 
Kapitel l. 
Die Untersuchung ist auf die Gesetze der Verteilung einzuschränken; 
notwendige Verbindung dieser Gesetze. 
Die vorausgehende Prüfung hat, denke ich, vollgültig bewiesen, 
daß die inr Namen der Nationalökonomie gewöhnlich gegebene Lr- 
klärung des Problems, das wir zu lösen suchen, dasselbe keineswegs 
erklärt. 
Daß mit dem materiellen Fortschritt die Löhne nicht steigen, sondern 
vielmehr zürn 5inken neigen, läßt sich nicht durch die Theone erklären, 
daß die Zunahme der Arbeiter beständig darauf hinwirke, die Kapital 
summe, aus der die Löhne gezahlt werden, in kleinere Teile zu teilen. 
Denn der Lohn rührt, wie wir gesehen haben, nicht aus dem Kapital 
her, sondern ist der unmittelbare Ertrag der Arbeit. Jeder produktive 
Arbeiter erzeugt seinen Lohn m dem Klaße wie er arbeitet, und mit 
jedem neuen Arbeiter findet eine Vermehrung des wahren Lohnfonds, 
eine Vermehrung des allgemeinen Güterwerts statt, die in der Regel 
beträchtlich größer ist, als der Betrag, den er im Lohn bezieht. 
Auch läßt sich das Rätsel nicht durch die Theorie erklären, daß 
die Natur den wachsenden Ansprüchen gegenüber, die ein Zunehmen 
der Bevölkerung an sie stellt, weniger gewähre; denn die größere Leistungs 
fähigkeit der Arbeit bewirkt eine beständige Zunahme der Produktion
	        
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