Begleitwort.
XXI
Schlüssel dar, ob es selber nun bejaht oder verneint werden muß.
Wenn ich gleich von dieser Erfassung der „Logik im Geschehen“ her
die Eigenart unserer Art Erkenntnis zu kennzeichnen suchte, so war
dies allerdings einseitig, aber keineswegs ein Irrtum. Jedenfalls ist
damit am allerwenigsten meiner These ein Abbruch getan, weil ja das
Besondere der „Einfühlung“ den Abstand der beiden Arten von Er
kenntnis erst recht vertieft! Was hier eben noch unaufgelöst erscheint,
ebenso in der Gestalt des anfänglichen Gegenhaltes von „zerfallendem“
und „ unzerfällendem“ Denken, das hat erst in der späteren Abhandlung
über den „Stoff der Sozialwissenschaft“ seine endgültige Klärung
gefunden.
In der Tat war es mir noch zweimal möglich, Gedankengänge
aus der „Herrschaft des Wortes“ in jener Abrundung und Geschlossen
heit vorzulegen, zu der sie inzwischen ausgereift waren. Geplant hatte
ich unter dem fortlaufenden Titel „Zur sozialwissenschaftlichen
Begriffsbildung“ gleich eine längere Reihe solcher Aufsätze.
Max Weber, dem ich persönlich so viel zu verdanken habe und der
sich nicht nur in seinen Veröffentlichungen mit meinen Arbeiten viel
eindringlicher abgab als die übrige Kollegenschaft zusammen, setzte
die Aufnahme jener spröden Dinger im „Archiv für Sozialwissenschaft
damaliger Haltung durch, trotz allem Ach und Weh des Leserstammes.
Aber schon der dritte Aufsatz jener Reihe — „Geschichte und Sozial
wissenschaft“ — brach über einem bloßen Überblick seines Inhaltes
ab; weitreichende Vorarbeiten kamen damit um ihre letzte Formung
und blieben unveröffentlicht. Inzwischen hatte ich eben die Beschau
lichkeit einer kleineren Hochschule mit den Lasten eines ungleich
größeren Wirkungskreises vertauscht, und durch die Gründung des
Technisch-wirtschaftlichen Instituts an der Münchner Hochschule, des
ersten seiner Art, war ich bald in Studien ganz anderer Richtung ver
strickt, die auch reichlich „empirisch“ zu treiben mich in den späteren
Münchner Jahren ein staatliches Nebenamt zwang — als wissenschaft
licher Berater des Staatsministeriums, in industriewirtschaftlichen Fragen.
Auf den fast gewaltsamen Abbruch liebgewordener Arbeit führe ich
es zurück, wenn mich jener steckengebliebene Aufsatz nicht mehr be
friedigen will; dagegen möchte ich heute noch an den beiden ersten
Artikeln dieser Reihe auch nicht eine Zeile ändern I
Den Beginn machte unter dem Titel „U m r i s s e einer Theorie
des Individuellen“ ein rein logischer Versuch; an ihn habe ich
mich wahrlich nur aus innerem Drang herangewagt. Ich muß hier