Full text: Einführung in das Studium der Konjunktur

Fünfter Abschnitt. Ausblick. 
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eisen ist auf 32,7 v. Hi, die von Blech und Draht auf 41,2 v. H. zu 
rückgegangen; dagegen ist die Ausfuhr von Messerschmiedwaren, 
von Erzeugnissen der Feinmechanik, von Kraftfahrzeugen, von Fahr 
rädern und Fahrradteilen, nicht unbeträchtlich gegen 1913 ge 
stiegen 1 ).“ 
Aus solchen Ursachen müssen sich also in den nächsten Jahren 
Umstellungen und Verschiebungen in der deutschen Industrie er 
geben, welche für die davon günstig oder ungünstig betroffenen 
von denen man sich heute natürlich im einzelnen kein Bild machen 
Berufszweige Wandlungen in der Konjunktur hervorrufen werden, 
kann. Daß davon auch das gesamte deutsche Wirtschaftsleben be 
rührt werden muß, liegt auf der Hand. 
Man könnte nun daran denken, daß sich nach Ablauf dieses 
Umstellungsprozesses dann auf der neugeschaffenen Grundlage eine 
gewisse Stabilisierung der deutschen Wirtschaft vollziehen und dann 
damit diese Konjunkturstörungen zum Stillstand kommen werden. 
Dazu ist auch dann ganz sicher eine starke Tendenz vorhanden, zu 
mal wenn durch die kommende Neuordnung der internationalen Han 
delspolitik die deutsche Wirtschaft für eine Reihe von Jahren 
mit gleichmäßigen, zollpolitischen Verhältnissen bei der Ausfuhr 
rechnen darf. 
Aber trotzdem werden hier noch, soweit es sich übersehen läßt, 
von zwei Seiten her Störungen möglich sein. Die eine Störung 
kann immer wieder von den oben erwähnten Einflüssen der Trans 
ferierungsstelle auf den deutschen Geld- und Kapitalmarkt aus 
gehen, die andere jedoch von der Gestaltung der wirtschaftlichen 
Verhältnisse in anderen Staaten. Damit kommt unsere Betrachtung 
zu demjenigen Punkte, der die Zusammenhänge zwischen der wirt 
schaftlichen Entwicklung in Deutschland und derjenigen auf dem 
Weltmärkte zum Gegenstände hat. Schon die obigen Ausführungen 
über die Konjunkturlage in Deutschland während der Inflations 
periode, es sei nur auf die damals zitierten Worte von MacKenna. 
verwiesen, haben gezeigt, daß in dieser Hinsicht zwischen den in 
die Weltwirtschaft verflochtenen Ländern die allerengsten Bezie 
hungen bestellen, und daß Konjunkturwandlungen z. B. in Deutsch 
land nicht ohne Einfluß auf die Konjunkturverhältnisse in anderen 
Staaten sein werden, und daß in der gleichen Weise auch das Um 
gekehrte gilt. 
hs bedarf nun keiner besonderen Darlegungen darüber, daß 
1 ) Statistik des Deutschen Reiches. Bd. 31.0. 1. Teil: „Der auswärtige 
Handel in den Jahren 1920, 1921 und 1922, verglichen mit dem Jahre 1913.“ 
Berlin 1:924. S. 9.
	        
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