Full text: Untersuchungen über das Versicherungswesen in Deutschland

342 II. Öffentliche Versicherung. 
Halb, drei Viertel oder dergleichen der lagerbuchmäßigen Beiträge zur 
Ausschreibung gelangt. 
Im Laufe der einzelnen Jahre schwankten diese reinen Überschüsse 
je nach der Höhe der Feuerschäden sehr auf und ab. Sie betrugen bei 
der Gesamtheit der ö. F.A. für die Jahre 1901—1910 im einzelnen in 
Millionen: 
1901 
1902 
1908 
1904 
1905 
1906 
1907 
1908 
1909 
1910 
10,7 
12,6 
4.4 
6,5 
12,1 
13,5 
12,7 
16,4 
13,6 
13,4 
Der gesamte Vermögensbestand aller ö. F.A. belief sich Ende 
1910 auf über 244 Millionen (siehe Tabelle VIII), einschließlich des 
Vermögens der Verbände dieser Anstalten sogar auf über 253 Millionen, 
während im Jahre 1901 der gesamte Vermögensbestand nur über 145 
Millionen betrug. (Siehe Tabelle VIII auf S. 340—341.) 
Vergleicht man diesen Gesamtvermögensbestand der ö. F.A. und setzt 
ihn zu dem Gesamtversicherungsbestand (Tabelle I), sowie dem durch 
schnittlich erforderlichen Schadenaufwand (Tabelle III) in Beziehung, so 
zeigt sich, daß das Gesamtgebäude des öffentlichen Feuerversicherungs 
wesens auf einer soliden finanziellen Grundlage steht, welche die Gewähr 
dafür gibt, daß selbst brandreiche Jahre die Leistungsfähigkeit dieser An 
stalten nicht zu beeinträchtigen vermögen; denn das gesamte Vermögen 
umfaßt etwa 3,35 °/oo des gesamten Versichcrungsbestandes und beinahe 
das Vierfache des sür 1910 notwendig gewesenen gesamten Schaden 
aufwandes einschließlich der Schadenerhebungskosten. Der Aufwand für 1910 
entsprach etwa dem Durchschnittsergebnis für den Zeitraum 1901—10. 
Wie die einzelnen Anstalten in diese Vermögensreihe sich einfügen, 
zeigt ein Vergleich der Tabelle VIII mit der Tabelle III. 
Verteilt man das Gesamtvermögen auf die Zwangs' und Nicht 
zwangsanstalten, so entfielen Ende 1910 aus die ersteren 129,1 und auf 
die letzteren 124,1 Mill. Mt. Der Gesamtvermögensbestand der N.Zw.A. 
interessiert hierbei deshalb besonders, weil der Risikenbcstand dieser Unter 
nehmungen nach den früheren Darstellungen im allgemeinen eine ver 
hältnismäßig ungünstigere Zusammensetzung aufweist wie derjenige der 
ersteren; also unter Umständen bei ihnen eher auf ein plötzliches An 
wachsen der Brandschadenziffern gerechnet werden kann. Da sich nach 
Tabelle III der Schadenbedars der N.Zw.A. sür 1910 auf etwa 33,2
	        
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