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Soweit schien alles auf gutem Wege zu sein. Allein eine Minderheit
der Kommission bekämpfte das Projekt mit aller Energie; es erschien
ihr dies als ein für den jungen Verein zu gewagtes Unternehmen. Sie
vermochte nicht, an dessen Existenzfähigkeit zu glauben und befürchtete
schlimme Konsequenzen für den Centralverein. Sie bestritt zugleich die
Dringlichkeit einer derartigen Schöpfung und glaubte, dass durch eine
gewisse Verbindung der freiwilligen Sektionsbureaux manches verbessert
und den Bedürfnissen reichlich Genüge geleistet werden könnte. Nur
in der freiwilligen Freundestätigkeit liege die Lösung dieser Frage,
nicht aber in der trockenen, geschäftsmässigen Erledigung. Manchem
schien es zudem unverständlich, dass das Bureau seine Vermittlung
auch für Nichtmitglieder eintreten lassen sollte; denn man hatte ja die
Pflicht, nur für seine eigenen Leute zu sorgen, nicht für alle möglichen
uns ferne stehenden Elemente. — Doch die Mehrheit, die die Ueber-
zeugung gewonnen hatte, dass nur ein auf breitester Grundlage aufge-
bautes, jedermann zugängliches und geschäftsmässig betriebenes Institut
den Bedürfnissen zu genügen und finanziell zu bestehen vermöge, blieb
fest und die vorerwähnte Delegiertenversammlung vom 5. März 1876,
in welcher die Meinungen recht scharf aneinandergerieten, entschied
Il. mit 19 gegen 8 Stimmen, dass eine ständige Centralstelle mit besol-
deter Leitung zu errichten sei, und II. mit 19 gegen 10 Stimmen, dass
das Bureau nicht bloss für Vereinsmitglieder, sondern jedermann zu-
gänglich sein solle.
Als Sitz des Bureaus wurde für das erste Jahr, wie beantragt,
Zürich bezeichnet, wo es dann seine bleibende Stätte fand. Zum Leiter
desselben wurde Herr R. Kunz gewählt und die Aufsichtskommission
bestellt aus den Mitgliedern F. Bodmer, als Präsident, H. Hammer und
C. Weber, alles unter Vorbehalt der noch einzuholenden Genehmigung
durch die Urabstimmung des Vereins. Diese Abstimmung fiel ebenfalls
mit überwiegender Mehrheit zustimmend aus, so dass die Eröffnung
des Centralstellenvermittlungsbureaus des Schweizerischen Vereins junger
Kaufleute auf den 1. Juni und der Beginn seiner öffentlichen Tätigkeit
auf den 1. Juli gleichen Jahres in Aussicht genommen werden konnte
und auf diesen Zeitpunkt hin wirklich erfolgte. -
Entwicklung.
Mit frohem Mute wurde die Arbeit begonnen; durch die Presse
und durch Zirkulare suchte man den Handelsstand für das neue Institut
zu interessieren; in den Sektionen des Vereins entstand ein löblicher
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