Argentinien der Hauptlieferant mit 2603409 Stück. Von gefrorenen
Lämmern wurden im Jahre 1911 im ganzen 6144133 eingeführt. Wie
sich die Einfuhr auf die einzelnen Länder verteilt, ist aus der Tabelle
ebenfalls ersichtlich. Die schwarzen Felder in der Tabelle gelten für die
Einfuhr aus Australien, die gestrichelten aus Neuseeland, die kreuz-
schraffierten aus Argentinien und die schrägschraffierten aus Uruguay und
Patagonien. |
Die Preise, welche in den Jahren 1892—1911 in England gezahlt
worden sind, zeigt das Preisdiagramm (Fig. 6). Es sind dies die besten
Durchschnittspreise, welche auf dem Smithfieldmarkt in London,
dem größten Fleischmarkt, erzielt worden sind. Die obere Kurve
zeigt unter der Bezeichnung „schottische Hammel“ die Preise, welche
für frisches Fleisch, das in England gezüchtet ist, gezahlt worden sind.
1904 hatte dasselbe den höchsten Durchschnittspreis mit 68 Pfg. für das
englische Pfund. Das Neuseeländer Lamm, welches in gefrorenem Zu-
stande eingeführt wird, wurde, wie aus der mit schwarzen Punkten. ver-
sehenen Linie ersichtlich, in gleichem Jahre mit 48'/, Pfg. das Pfund
bezahlt, der australische Hammel mit 44'/, Pfg. per Pfund. Das gekühlte
Rindfleisch aus Nordamerika, und zwar die teueren Hinterviertel, erzielten
im Jahre 1911 als Höchstpreis 54'/, Pfg. per Pfund.
Argentinisches gekühltes Rindfleisch wurde 1911 mit 36—37 Pfg. per
Pfund bezahlt, während das gefrorene Rindfleisch nur 31 Pfg. per Pfund
kostete, Vorderviertel sogar nur 22—23 Pfg. das Pfund.
Aus dem Diagramm ist zu ersehen, daß in allen Jahren das inländische
Fleisch bezüglich des Preises stets führend war. Am nächsten dem
inländischen Fleisch kommt das gekühlte Fleisch aus Nordamerika, weil
es die kürzeste Transportzeit zu überstehen hat, dahinter stellt sich das
eingefrorene Lamm; an vierter Stelle kommt das gekühlte Rindfleisch aus
Argentinien, während an letzter Stelle das gefrorene Fleisch, sogenanntes
Gefrierfleisch, fungiert, was damit seinen Zweck erfüllt, ein Volksnahrungs-
mittel im wahrsten Sinne des Wortes zu sein. Ein ähnliches Bild, wie für
die Jahre 1892—1911 zusammengestellt, zeigt die Tabelle Fig. 7 über die
wöchentlichen Durchschnittspreise in den einzelnen Monaten des Jahres
1911. Auch dieses Preisdiagramm ist für das eingehendere Studium von
Interesse. Hieraus ist wieder zu ersehen, daß das einheimische frisch-
geschlachtete Fleisch den höchsten Preis hat. Interessant ist aber, daß
auch nordamerikanisches, gekühltes Rindfleisch, und zwar beste Hinter-
viertel, zuzeiten, zum Beispiel im Oktober 1911, sogar teurer verkauft
wurde als einheimisches Fleisch. Das gekühlte argentinische Rindfleisch,
für welches im Diagramm eine Kurve nur für Hinterviertel eingezeichnet
ist, war im Mai mit 45 Pfg. per Pfund am teuersten und im Oktober mit
30 Pfg. am billigsten. Vorderviertel wurden im Mai mit 30 Pfg. am
teuersten und im Oktober sogar nur mit 16 Pfg. das Pfund verkauft.
Gefrorene Vorderviertel kosteten im Oktober nur 18", Pfg. per Pfund,
während zu gleicher Zeit gefrorene Hinterviertel aus Argentinien mit etwa
28 Pfg. per Pfund bezahlt wurden. Interessant ist noch, wie sich im
Monat August der damalige Dockarbeiterstreik durch die Preisschwan-
kungen für Fleisch bemerkbar macht. Die neuseeländischen Hammel
waren am 11. August stundenweise von 46'/, Pfg. auf 56 Pfg. per Pfund
gestiegen und gefrorene argentinische Hinterviertel von 28 auf 45 Pfe.;
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