18. Das Bodenreformgeletz.
Das Reichsriedlunggeletz.
IZ§ den Erwägungen über die Kriegerheimstätten,
unter denen, wie wir gesehen haben, die angeborene
Farbe der Entschließung gelitten hat, ist man immer von
der Vorstellung ausgegangen, daß den heimkehrenden
Kriegern hunderttausende von anmutigen Wohn- oder
Wirtschaftheimstätten schlüsselfertig übergeben werden
müßten. Unsere Feinde haben allerdings mit solchen Ver-
sprechungen nicht gekargt und haben damit die beabsich-
tigte Wirkung erzielt. In Deutschland hat man sich ge-
sorgt, ob es möglich sein werde, die nötigen Ziegel, Koh-
len u. s. w. zu beschaffen.*z) Bei einem günstigem Aus-
gang des Krieges wäre es nicht schwer gefallen. Zunächst
hat es sich doch nur darum gehandelt, den guten Willen zu
zeigen und vor allem den erforderlichen Grund und Bo-
den zu beschaffen. Dieser war uns in Kurland in großer
Ausdehnung zur Verfügung gestellt worden und in
Deutschland war auch genug vorhanden. Vor den Toren
der Städte als brachliegendes Bauland. Auf dem Lande
in den von ihren Eigentümern nicht bewohnten, mit aus-
ländischen Arbeitern bestellten, schlecht bewirtschafteten
oder von Hand zu Hand gehenden Gütern.
Die Bodenreformer haben schon bei ihrem erstem auf-
treten auf die Notwendigkeit hingewiesen, Boden auf
Vorrat, zum errichten von Einfamilienhäusern, zu er-
werben. Die von Flürscheim und mir entworfene Ein-
gabe des Bundesvorstandes vom 6. Januar 1891 an den
t *) Jahrbuch der Bodenreform 1919 S. 29.
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