Full text: Wert und Kapitalprofit

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Sinne besteht aus Sachen, Kapital im privatwirtschaftlichen 
Sinne aber aus Rechten, die nicht einmal immer sich auf Sachen 
beziehen. Aber selbst davon abgesehen: unmöglich können Sachen 
und Rechte, die ganz verschiedenen Dimensionen angehören, sub- 
stanzgleich sein. 
Aber sie sind wertgleich! Ich habe geschrieben: „In 
der Statik muß der autogene Tauschwert (statische Preis) 
des Kapitals im volkswirtschaftlichen Sinne, d. h. eines 
Stammes von Beschaffungsgütern, und der Kapitalisierungs- 
wert eines normalen Kapitals im privatwirtschaftlichen Sinne zu- 
sammenfallen; eher kann der Konkurrenzkampf nicht zur Ruhe 
kommen. Würde nämlich einmal zuviel gesellschaftliches Be- 
schaffungsgut, d. h. volkswirtschaftliches Kapital, in Unter- 
nehmungen angelegt werden, so würde sein Gesamtprodukt an 
Erzeugnissen den Kollektivbedarf überschreiten; ihr Preis würde 
sinken, und die Basis der Kapitalisierung, der Ertrag des Pro- 
duktivkapitals, sich verkleinern, so daß bei gleichbleibendem Fuß 
der Wert des dadurch repräsentierten Privatkapitals unter den 
Tauschwert der Beschaffungsgüter fallen würde. Dann wendet 
sich die Nachfrage der Anlagebedürftigen von dem Markte der 
Beschaffungs- und namentlich der Werkgüter ab und dem Markte 
der Anleihen zu: und das hat eine doppelte Wirkung: erstens fällt 
der Preis der Werkgüter, und zweitens steigt der Fuß der Kapi- 
talisierung; denn dort sinkt, und hier steigt die Nachfrage, so daß 
der Kurs der fest verzinslichen Anleihen steigt, und der Zinsfuß be- 
stimmter Geldsummen fällt. Dadurch wird die Anlage von Kapital 
in neuen Produktivgütern wieder rentabel: denn die gleiche Geld- 
summe erwirbt mehr davon, oder der gleiche Stamm kostet weniger. 
Und auf der andern Seite wirft er jetzt wieder ebensoviel Ertrag 
ab, wie das inzwischen im Ertrage gesunkene Leihkapital. Würde 
umgekehrt einmal zu wenig gesellschaftliches Beschaffungsgut ge- 
bildet, so wird ihr Produkt über seinen statischen Preis, und daher 
der kapitalisierte Betrag des dadurch geschaffenen Privatkapitals 
über den Wert der Beschaffungsgüter steigen. In diesem Falle 
würde die Nachfrage auf dem Leihemarkte und der Fuß der Ka- 
pitalisierung sinken, und die Bildung neuer „volkswirtschaftlicher 
Kapitale“ zunehmen, bis ihr Wert wieder mit dem dadurch be- 
schaffenen „Privatkapitale“ zusammenfiele. Eher könnte der Kon- 
kurrenzkampf nicht zur Ruhe kommen“ 1). 
1) Theorie, S. 832/33., ı. Auflage, S. 452/53. 
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