besitzern tatsächlich das Angebot gemacht, die Kohle bar zu
bezahlen. Das Angebot anzunehmen, wäre ein Akt politischer
Klugheit gewesen, Wenn es ehrlich gemeint war, hätte es die
besetzenden Mächte an ihrem Geldbeutel, einer sehr empfind-
lichen Stelle, getroffen und den wirtschaftlichen Fehler der Ruhr-
besetzung von vornherein erwiesen, Und wenn das Angebot eine
Finte war, so hätte es Frankreich und Belgien politisch ins
Unrecht gesetzt,
Es fragt sich auch, ob es zweckmäßig war, die Eisenbahner im
besetzten Gebiet zu geschlossenem Widerstand aufzurufen und
alle Reichs- und Staatsbeamten in die Abwehr hineinzuziehen,
Das forderte unmittelbar scharfe Gegenmaßregeln heraus und
spielte den Gegnern den Betrieb des Eisenbahnnetzes und die
Verwaltung des besetzten Gebiets in die Hände,
Aus diesen Anordnungen der deutschen Regierung erwuchs
der Zwang, für den Unterhalt der stillgelegten Industrien, der
verjagten Eisenbahner und der deutschen Beamten im besetzten
Gebiet fortlaufend gewaltige Summen aufzuwenden, So entstand
eine Last, die selbst bei größter Sparsamkeit im Reich auf die
Dauer nicht zu tragen war, die aber mit dem weiteren Verfall der
Währung zu baldigem Zusammenbruch führen mußte.
Die Zwangsmaßnahmen der besetzenden Mächte ließen nicht
auf sich warten, Die interalliierte Rheinlandkommission — das
Kontrollorgan der Alliierten im besetzten Gebiet — erließ am
13. und 18, Januar eine Reihe von Verordnungen, welche die
Kohlensteuer, die Zölle, die Abgaben von Ein- und Ausfuhr
sowie die Einkünfte aus den kommunalen und fiskalischen Wal-
dungen mit Beschlag belegten und die Kohlenverteilung voll-
kommen der französisch-belgischen Kontrollkommission unter-
stellten. Weitere Verordnungen der Rheinlandkommission vom
20. und 25, Februar führten für die Verwaltung der beschlag-
nahmten deutschen Einnahmen,besondere@ interalliierte Behörden
ein, Bald war das ganze besetzte Gebiet durch Zollgrenzen und
Ausfuhrverbote wirtschaftlich vom unbesetzten Deutschland ab-
gesperrt,
Gleichzeitig wurde die militärische Besetzung auch über das
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