Full text: Der Weg der Reparation

düsterer Voraussage, Es gelte vielmehr, durch verständige Zu- 
sammenarbeit die Schwierigkeiten zu überwinden, Es sei ein gutes 
Zeichen, daß die Welt die Art und den Umfang des Problems 
so zeitig erkenne, 
Den von Stamp und anderen vorgetragenen Schwierigkeiten 
hat Gilbert die Momente entgegengehalten, welche die Lösung 
des Problems wesentlich erleichtern können. 
In erster Linie glaubt er an die natürlichen Kräfte der wirt- 
schaftlichen Entwicklung, Sie würden, wenn man nicht zu viel 
künstliche Experimente damit mache, schon in den nächsten 
Jahren einen Erfolg bringen können, der alles übertrifft, was man 
zurzeit für möglich hält, Das zeige sich schon daran, was diese 
Kräfte seit Ende des Krieges für die Wiederherstellung der Welt 
getan haben, 
Ferner müßten die Sachlieferungen erst einmal voll erprobt 
werden, Bisher hätten sie sich nicht entwickeln können, weil sie 
in den Gläubigerstaaten aus Konkurrenzbedenken Widerstand 
fanden und besonders weil vor dem Dawesplan in allen Repa- 
rationssachen Unordnung und Stillstand herrschten. Gewisse An- 
zeichen für eine Ausbreitung der Sachleistungen seien schon vor- 
handen, 
Man müsse sich weiter auch auf die Kräfte verlassen, welche 
die Tätigkeit des Transferkomitees in Bewegung setze, das die 
weitesten Vollmachten für seine Arbeit habe. Dazu komme, daß 
der Dawesplan nicht starr, sondern elastisch sei, Er könne dem 
Wechsel der Verhältnisse angepaßt werden, da für die Auslegung 
seiner Vorschriften ein Schiedsgerichtsverfahren vorgesehen sei, 
Was nach Gilbert am meisten nottut, ist allgemeine Aufklärung 
der Welt über die Eigenart des Reparationsproblems, Darin sieht 
er den Hauptwert der Mitarbeit der Internationalen Handels- 
kammer, Er fordert aber als materielle Unterlage eine zuver- 
lässige Statistik über die Wirtschaftslage und rechtzeitige und 
vollständige Angaben über den Haushalt, mit denen zum Beispiel 
Deutschland noch stark im Rückstande sei. 
Das gespannte Interesse, dem das Transferproblem in’ der 
ganzen Welt begegnet, gilt nicht der Reparation allein, Es richtet 
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