Full text: Denkschrift über die Maschinenindustrie der Welt, bestimmt für das Komitee B des Vorbereitenden Ausschusses der Internationalen Wirtschaftskonferenz des Völkerbundes

3. Deutschland. 
a) Quellen und Methodik der Statistik. 
Über den Produktionsumfang der deutschen Maschinenindustrie gibt es seit der ein- 
maligen Erhebung des Jahres 1897 keinerlei amtliche Nachweisungen. Der Mangel an pro- 
duktionsstatistischen Unterlagen führte daher schon vor dem Kriege dazu, daß der Spitzen- 
verband der deutschen Maschinenindustrie, der Verein Deutscher Maschinenbau-Anstalten 
(VDMA) eigene Erhebungen unter seinen Mitgliedern veranstaltete. Da jedoch vor dem Kriege 
nur etwa ein Fünftel der deutschen Maschinenindustrie regelmäßige Angaben lieferte, war die 
Erhebungsbasis zu klein, um aus den Ergebnissen für den Produktionsumfang der gesamten 
deutschen Maschinenindustrie mit völliger Sicherheit Schlüsse ziehen zu können. Immerhin 
war es auf Grund dieser Erhebungen, welche sich auf Menge und Wert des Auftragsein- 
ganges und des Versandes (geteilt nach In- und Ausland) erstreckten, möglich, einen Anhalt 
für die Größe der Exportquote in der deutschen Maschinenindustrie zu gewinnen und dann 
mit Hilfe der amtlichen Außenhandelsstatistik zu einer hinlänglich genauen Schätzung des 
Produktionsumfanges zu gelangen. 
Die Erhebungen des VDMA wurden im Jahre 1921 in etwas veränderter Form wieder 
aufgenommen und durch die Heranziehung einer größeren Anzahl von Maschinenbaufirmen, 
welche sich im Laufe der Jahre noch vermehrte, auf eine genügend breite Basis gestellt. 
Während der Jahre 1924 und 1925 lieferten etwa 700 Firmen mit einer Normalbeschäftigten- 
zahl von 300 000 bis 350 000 Personen (= etwa die Hälfte des gesamten deutschen Maschinen- 
baues) vierteljährlich regelmäßige Angaben über folgende Punkte: 
1. Auftragseingang (Gewicht und Wert, nach Inland und Ausland getrennt); 
2. Versand (Gewicht nach In- und Ausland getrennt); 
3. Umsatz (Wert nach In- und Ausland getrennt)!); 
4. Zahl der Beschäftigten (Arbeiter und Angestellte) unter gleichzeitiger Angabe des Soll- 
standes bei voller Betriebsausnutzung. 
Die Ergebnisse dieser Erhebungen des VDMA dienen in erster Linie dazu, den Ablauf 
der Konjunkturen in der deutschen Maschinenindustrie erkennbar zu machen. Sie gestatten 
aber auch weiterhin, den Produktionsumfang der gesamten Maschinenindustrie (einschließ- 
lich der nicht an der Erhebung beteiligten Maschinenbau-Anstalten) annähernd zu ermitteln. 
Allerdings ist dies auf direktem Wege nicht möglich, da der prozentuale Anteil der erfaßten 
Werte und Mengen an den Auftrags-, Versand- und Umsatzziffern des gesamten 
Maschinenbaues schwer zu schätzen ist. Man ist daher zu folgendem Umweg genötigt. Aus 
den pro Kopf der jeweiligen Belegschaft errechneten Ziffern des Auftragseinganges, Versandes 
und Umsatzes werden zunächst die Schwankungen des Beschäftigungsgrades, die sich aus 
dem Verhältnis der Zahl der tatsächlich Beschäftigten zu derjenigen bei voller Ausnutzung 
der Betriebsanlagen ergeben, ausgeschaltet?). Durch Multiplikation mit dem jeweiligen Be- 
schäftigungsgrad erhält man also Ziffern für Auftragseingang, Versand und Umsatz pro einem 
Beschäftigten der vollen (normalen) Belegschaft, und da man die Beschäftigtenzahl der ge- 
samten deutschen Maschinenindustrie bei voller Ausnutzung der Betriebsanlagen unter Zu- 
hilfenahme von Schätzungen annähernd ermitteln kann (750 000)°), so ist es hiermit auch 
möglich, die effektiven Auftrags-, Versand- und Umsatzziffern der gesamten Maschinen- 
industrie ziemlich genau festzustellen. Mit den Ziffern des Versandes und des Umsatzes 
dürften auch die Ziffern der Produktion (einschließlich der Arbeiten auf Lager), wenn man 
jeweils die Absatzverhältnisse eines vollen Jahres berücksichtigt, annähernd übereinstimmen, 
da sich die Vorratsanfertigung eines Jahres mit derjenigen des vorhergehenden bzw. des 
nachfolgenden Jahres im großen und ganzen ausgleichen wird, und zudem, wenigstens in den 
letzten Jahren, in der Maschinenindustrie einen nicht allzu großen Umfang angenommen hat. 
& X Die Umsätze eines bestimmten Zeitraumes stimmen mit den Wertziffern des Versandes nicht genau 
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eingeführte Kurzarbeit der  Detriche zn erkennt er schlechten Geschäftslage der letzten Jahre vielfach 
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