10 Rußlands Wolf 'amlagerstätten —
Die Lagerstätte ist während des Krieges unter der Leitung von
KandykinundZavaricki j gründlich aufgeschlossen worden,
von denen auch die eingehendsten und übersichtlichsten Be-
schreibungen herrühren und die zuverlässige Angaben über
Erzgehalt und Vorräte geben. Für etwa 50 Gänge kann mit
einem durchschnittlichen W Os-Gehalt von 0,6—0,7 % gerechnet
werden, doch ist bei dieser Berechnung nur der Erzgehalt des
Ganges selbst verrechnet worden. Bei Einbeziehung des tauben,
mitzufördernden Nebengesteins dürfte er ungefähr zehnmal nied-
riger ausfallen. Der Gesamtvorrat aller 50 Gänge beträgt nach
Zavarickij bei einer mittleren Mächtigkeit von 9 cm, einer
Ganglänge von 110 m und einer Teufe von etwa 31 m (Wasser-
spiegel des Bagarjak) gegen 9000 Pud oder rund gerechnet 150 t
W Os... Unsicher ist der Vorrat der alluvialen Seifen, der auf
14 t WO, veranschlagt wird, während der Gehängeschutt etwa
8 t WO, enthalten dürtte.
In den Kriegsjahren hat der Staat dieser auf fiskalischem
Gelände gelegenen Lagerstätte größere Beachtung geschenkt.
Ob sich dieselbe unter normalen Verhältnissen als gewinnbringend
gestalten wird, bleibt der Zukunft vorbehalten. Als sehr reich
kann sie an der Hand der oben angeführten Angaben kaum gelten,
jedoch sollte man sie keineswegs aus dem Auge verlieren, da ihre
Erze der russischen Industrie zugute kommen könnten.
II. Die Wolframlagerstätte in der Kirgisensteppe.
Die einzige Wolframlagerstätte Westsibiriens liegt etwa 275 km
südlich Petropavlovsk im südöstlichen Teile des Kreises Koktetav
des Akmolinsker Gebietes. Sie ist erst im Jahre 1920 entdeckt und
1922 von Selichovkin beschrieben worden. Quer durch ihr Gebiet
verläuft der Karawanenweg Petropavlovsk—Akmolinsk (Akmola).
Am geologischen Aufbau der Gegend nehmen vorwiegend
gefaltete paläozoische Ton- und Kieselschiefer teil, mit Intrusionen
von granitischen, dioritischen und syenitischen Tiefengesteinen.
Das ganze, einer Steppenlandschaft angehörende Faltengebiet
ist durch spätere Erosion eingeebnet und bildet heute eine von
wenigen Bergen unterbrochene Niederung.
Die Erzführung beschränkt sich auf ein elliptisches, über
3 km breites Syenitmassiv, auf dem früher Goldbergbau betrieben