Full text: Die Lagerstätten von Wolfram, Zinn und Molybdän in Russland

12 Rußlands Wolframlagerstätten 7 
von Wolfram-Zinnlagerstätten. In der Zeit vor der russischen 
Heıirschaft scheint dort ein, wenn auch primitiver Bergbau auf 
Zinn betrieben worden zu sein, dessen Überreste aus heute noch 
kenntlichen Stollen zu ersehen sind. Vielleicht hat dieses Gebiet 
einen Teil des Rohmateriales der in der Gegend weitverbreiteten 
prähistorischen Bronzen geliefert. 
Die Lagerstätten liegen in metamorphen Schiefern,. in die 
große Granitergüsse Stattgehabt haben. Jhr Zusammenhang 
mit den Granitmassiven liegt auf der Hand, namentlich im süd- 
östlichen Abschnitt des Erzfeldes, wo viel Pegmatitgänge mit 
reichlichen pneumatolytischen Mineralien — Turmalin und Musko- 
wit — zutage gehen. Mehr nach W verlieren sich diese und werden 
ohne scharfen Übergang durch goldführende Quarzgänge ersetzt. 
Von den hier bekannten Zinnvorkommen ist nur das vom 
Flusse Tagoj noch durch Wolframerzführung und zwar nach 
den bisherigen Ergebnissen in untergeordneten Mengen gekenn- 
zeichnet. Auf den alten Halden fand sich das Ganggestein, Quarz 
mit Zinnstein und GClimmer. Das Wolframerz, der Scheelit konnte 
bisher nur mikroskopisch in der Quarzmasse wahrgenommen 
werden. Ebenso hat man unbedeutende Mengen von Erz, etwa 
0,005 % durch einen Schurfgraben in den östlichen Teufen fest- 
gestellt, und zwar Scheelit und Zinnstein, wobei auf diesen 69 % 
der gesamten Erzmasse entfielen. Eine praktische Bedeutung 
kommt dieser Lagerstätte nicht zu. Nach neueren Angaben von 
Tichonovic sollen weitere, im Kalbagebirge ausgeführte Schürf- 
versuche ergebnislos verlaufen sein; nur in einem einzigen Falle 
wurde cin Erzgehalt von 0,03 % WO3 und 0,072 % SnO, fest- 
gestellt. 
2. Die Lagerstätte des Altai. 
Das einzige Wolframvorkommen des Altai beschränkt sich 
auf die ehemals auf Kupfer abgebaute, heute auflässige Koly- 
vanskij-Grube beim gleichnamigen Dorfe. Am geologischen Auf- 
bau der Umgebung beteiligen sich vorwiegend Granite, aus denen 
sich auch der die Lagerstätte einschließende Berg zusammensetzt, 
und die z. T. porphyrische Struktur annehmen und lokal in basische 
Diorite übergehen. Der Bergkamm besteht aus N—S streichenden 
schiefrigen Quarzporphyren, von verschiedener, bis zu 200 m 
betragender Mächtigkeit. Gegen die Peripherie verlieren sich
	        
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