Vorwort.
Es gibt in der deutschen Literatur kürzere und auch einige
ausführlichere Darstellungen über den Reis; doch sind sie teils
nicht umfassend, teils veraltet. In den letzten beiden Jahrzehnten
ist diese Getreidepflanze Gegenstand zahlreicher wissenschaft-
licher Arbeiten gewesen, besonders auf dem Gebiete der Kultur,
der Züchtung und Schädlingserforschung, so daß eine Zusammen-
fassung unserer Kenntnisse einem Bedürfnis entspricht. Freilich
war es nicht leicht, die sehr zerstreute, fast ausschließlich fremd-
sprachige Literatur nach dem Kriege in Deutschland zu be-
kommen; manches kenne ich denn auch nur aus Referaten. Die
englische, 1924 erschienene Monographie E. B. Copeland’s
kam erst kurz vor Abschluß des Manuskriptes in meine Hände,
ist aber nach Möglichkeit noch benutzt worden. — Eine noch
ausführlichere Liste von Schriften über den Reis konnte der
Raumbeschränkung wegen hier leider nicht gegeben werden.
Deshalb habe ich wenigstens die Züchtungs- und Schädlings-
frage in eigenen, im „Tropenpflanzer‘“‘ (XXVIII. Jahrg., 1925,
Heft 3, 4 und 5) ersehienenen Aufsätzen etwas ausführlicher be-
handelt. Ich bemerke noch, daß ich selbst in den Jahren 1904
bis 1905 im Botanischen Garten in Victoria Kulturversuche zum
Zweck der Verbreitung des Reises in Kamerun gemacht und
später auch auf Java, Borneo und der Malaiischen Halbinsel
dem Reisbau meine besondere Aufmerksamkeit zugewendet habe.
Breslau, 1. Juli 1925.
Hubert Winkler.