Full text: Die deutsche Elektrizitäts-Versorgung

Die Grundlagen der Elektrizitätswirtschaft 
a) Kohle 
K und Wasser sind die Grundpfeiler für die Krafterzeugung. Lange war es die 
Kohle allein, der die in dem gigantischen Räderwerk von Wirtschaft und Verkehr 
erforderlichen Pferdekräfte abgerungen wurden. Es würde zu weit führen, wenn wir an 
dieser Stelle die Theorien über den Ursprung der Kohlen in eingehender Weise erörtern 
wollten. Fest steht, daß die Kohlen das Zersetzungsprodukt einer abgestorbenen Pflanzen- 
welt sind und daß sich die Umwandlung der Pflanzensubstanz in Steinkohle in Zeit- 
räumen vollzog, die nach Jahrmillionen zählen. Es muß in jenen Zeiten, die die 
Wissenschaft als jüngere paläiozoische bezeichnet, eine äußerst üppige Vegetation vorhanden 
gewesen sein, wobei farn- 
artige Pflanzen, zum Bei- 
spiel Bärlappgewächse 
und Schachtelhalm von 
riesigem, baumartigem 
Wuchs die Hauptrolle 
spielten. Die Schuppen- 
und Siegelbäume, zwei 
mächtige Baumarten, 
gaben dem Landschafts- 
bild sein Gepräge. 
Vermorschte Bäume, 
abgebrochene Aeste und 
durch Stürme geknickte 
Wälder sanken in den 
sumpfigen Boden ein Landschaft der Steinkohlenperiode 
vermoderten und vertorften. Auf den oberen Schichten des Moores entstanden neue 
Pflanzengenerationen, ihre Zersetzung bildete. neue Humusschichten, so daß schließlich die 
unteren Lagen dichter von der Luft abgeschnitten wurden. Die in Jahrtausenden durch 
Anhäufung von Pflanzenresten entstandenen mächtigen Steinkohlenmoore wurden durch 
Ueberflutungen aus dem Gebirge oder Hereinbrechen des Meeres unter Wasser gesetzt. 
Die vom Wasser mitgeführten schlammigen und sandigen Stoffe sonderten sich auf dem 
Moorboden ab, bis allmählich die Höhenunterschiede ausgeglichen waren und eine neue 
Vegetationszeit begann. Diese Bewegungen wiederholten sich und die ungeheure Mächtigkeit 
von Kohlenbecken und das Aufeinanderfolgen oft einiger hundert Flöze übereinander kann 
sich die Menschheit nur durch Senkungserscheinungen erklären. Die gewaltigen Anhäufungen 
von Sand, Schlamm und Geröll, die als Sandstein oder Schiefertone zwischen den Kohlen- 
flözen lagern, werden mit Auswasschungen und Unterspülungen von Gebirgen erklärt, die 
allmählich einen Ausgleich mit der Ebene herbeiführten. Dazu traten größere Erdbewe- 
gungen durch Zusammenschrumpfen des Erdkerns. Diese betteten die vermoderten Pflanzen-
	        
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