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Der Freiheitskampf Agyptens
und der arabischen Völker.
Das Mitglied des ägyptischen Parlaments, Vorsitzender der Nationalpartei
Mohammed Hafiz Bey Ramadan (Agypten).
führt dazu einleitend aus:
I* bin besonders glücklich, daß ich Ihrer Einladung zum internationalen
_ Kongreß gegen koloniale Unterdrückung und Imperialismus Folge
leisten konnte.
Die Benennung des Kongresses ist an und für sich schon ein Programm;
ein „klares Programm von Menschlichkeit, Gerechtigkeit und Wahrheit.
Was an dieser Versammlung von Vertretern so mancher Völker am
meisten auffällt, ist vielleicht weniger das sofortige Ziel, für welches wir
uns versammelt haben, als das Gefühl, das uns die Eingebung gegeben hat,
uns zu vereinigen,
Dieser Kongreß hat keinen offiziellen Charakter, sofern wir in Betracht
ziehen, daß er von keiner Kolonialregierung einberufen wurde. Wie könnte
man auch verstehen, daß die Regierungen die Verantwortung auf sich näh-
men, je einen solchen Kongreß gegen koloniale Unterdrückung und Imperia-
lismus offiziell einzuberufen, da diese Fragen doch gerade den Kern ihrer
Politik darstellen.
Und trotzdem hat der Kongreß nach meinem Begriffe einen hundertfach
stärkeren offiziellen Charakter, da er der internationale Willensausdruck
der verschiedensten Völker ist.
Ist es nicht bewundernswert, daß durch ihre Vergangenheit, Sitten, Tra-
ditionen und Rassen so verschiedene Nationen, daß durch Zeit und Raum
so getrennte Völker hier in einer Ideengemeinschaft gleichen Willens und
gleicher Hoffnung vereinigt sind?
Sie müssen schon lebhaft gefühlt haben, daß die Stunde gekommen ist,
in geschlossenen Reihen eine Politik zu bekämpfen, deren Joch uns alle hier
erstickt. Die Vertreter der Völker mit imperialistischen Regierungen, wie der