angefertigt. Der erste Waschzettel leitete den Wert des Buches
lediglich‘ aus dem Ausspruch eines berühmten Schriftstellers
(Thomas Mann) ab, der das Buch besprochen hatte. Der zweite
Waschzettel bestand ausschließlich aus. dem Urteil einer ange-
sehenen Zeitung. Der dritte enthielt ausschließlich eine Text-
probe, der vierte nur eine kurze Inhaltsangabe, der fünfte hob
nur das Problem des Romans hervor, der sechste gab nur eine
Einführung in den Roman mit Hilfe dieses Berichts über andere
Werke des Verfassers, der siebente appellierte ausschließlich an
die literarisch Gebildeten. Der achte hob nur die schöne Aus-
stattung des Buches hervor.
In Wirklichkeit enthält natürlich jeder Waschzettel den Na-
men des Verfassers und den Titel des Buches. Bei den in Rede
stehenden Experimenten blieb aber beides weg, weil lediglich. die
Wirkung der einzelnen acht Momente untersucht werden sollte.
Alle diese Momente sind natürlich als mögliche Kaufmotive an-
zusehen, Daß in Wirklichkeit nur selten mit der Betonung eines
einzelnen. möglichen Kaufmotives operiert wird, steht der Ver-
suchsanordnung, durch die ja gerade die Wirkung der einzel-
nen Faktoren geprüft werden sollte, nicht entgegen.
Jeder der acht Waschzettel war auf einem besonderen Blatt
mit Maschinenschrift geschrieben. Die durchweg gebildeten
25 Versuchspersonen, die alle Interesse an schöner Literatur
hatten und über das Wesen des buchhändlerischen Waschzettels
orientiert waren, das Buch von Ponten aber nicht kannten, .be-
kamen folgende Instruktion: „Sie erhalten acht Waschzettel über
ein und denselben Roman. Titel des Buches und Name des Au-
tors werden Ihnen nicht bekanntgegeben. Die acht Waschzettel
sind alle nach verschiedenen Gesichtspunkten angelegt. Sie sollen
nun diese acht Waschzettel gut durchlesen; die Zeit spielt bei
diesem Versuch gar keine Rolle. Dann sollen Sie mir angeben,
durch welchen Waschzettel Sie sich am ehesten zum Kauf des
Buches veranlaßt fühlen würden. Sie sollen dann ferner eine
112