3. DIE EINSTELLUNG DER PERSÖNLICHKEIT
DURCH DIE REKLAME.
Die Reklame will solche Einstellungen schaffen, die den Kon-
sumenten zum Kauf bestimmter Waren veranlassen. Diese Ver-
kaufsreklame, die uns immer zuerst vorschwebt, wenn wir von
Reklame sprechen, ist aber keineswegs die einzige mögliche Art
von Reklame. Denn auch die Ärzte und andere Vertreter gelehr-
ter Berufe, welche Dienstleistungen gegen Entgelt ausführen,
können Reklame machen, ebenso wie natürlich auch der Hand-
werker, der Werkverträge anstrebt oder der Inhaber einer Leih-
bibliothek. Falls man daher auch den Verkauf der Waren als
Dienstleistung betrachtet (und jedes solide Geschäft will ja durch
seine Verkäufe den Abnehmern wirkliche Dienste erweisen), so
kann man die Verkaufsreklame und jede der angedeuteten Re-
klamearten umfassen, wenn man sagt: die Reklame hat den
Zweck, das Publikum zur Annahme von zu entlohnenden Dienst-
leistungen der verschiedensten Art einzustellen.
Mit Recht spricht man aber auch von einer Einkaufsreklame,
auf die z. B. der Antiquar angewiesen ist, wenn. er wertvolle Bi-
bliotheken oder seltene Bücher erwerben will und die in Deutsch-
land während des Krieges und der Inflation (wo es viel leichter
war, Waren zu verkaufen als zu bekommen) leider eine so große
Rolle spielen mußte. Andererseits genügt es häufig nicht, daß der
Arbeitgeber seine Hilfskräfte einfach auf sich zukommen läßt
und daß er ihm geeignet erscheinende Personen (vielleicht teil-
weise unter Anwendung der oben erwähnten psychotechnischen
Kignungsprüfungen) einfach auswählt. Die Gewinnung von Ar-
beitern und überhaupt von geeigneten Hilfskräften im weitesten
Sinne ist ihm bisweilen nur möglich, wenn er sich dieselben durch
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