Full text: Psychologie der Werbung

auf den acht übrigen Seiten nur von durchschnittlich 17 Per- 
sonen behalten wurden. Es ergab sich also eine größere Gedächt- 
niswirkung der Silben am Anfang und Ende gegenüber den 
Silben in der Mitte des Büchleins 9. 
Unsere bisherigen Ausführungen haben schon gezeigt, was 
nun noch einmal besonders zu betonen ist, daß nämlich zwischen 
Experiment und Statistik zwar ein prinzipieller Unterschied ist, 
daß aber innerhalb der psychologischen Forschung Statistik und 
Experiment eng zusammengehören. In der Regel muß man näm- 
lich hier (genau wie bei den eben diskutierten Versuchen) ein 
Experiment mit einer großen Anzahl von Versuchspersonen an- 
stellen und dann die gewonnenen Ergebnisse statistisch ver- 
arbeiten. 
Die Versuche von Lysinski, die im praktischen Leben ange- 
stellt wurden, können zu den Wirklichkeitsversuchen, die von 
Starch zu den Laboratoriumsversuchen gerechnet werden. Es ist 
nun viel über den praktischen Wert der einen oder anderen Gat- 
tung solcher Versuche gesprochen worden. Keinem Zweifel kann 
es unterliegen, daß die Wirklichkeitsversuche bei richtiger Aus- 
wertung großen Nutzen stiften können. Denn ihre Ergebnisse 
können sicherlich wertvolle praktische Anwendungen nahelegen. 
Ja solche Wirklichkeitsversuche sollten nicht nur von seiten der 
Wissenschaft, sondern auch von den Geschäftsleuten selbst für 
die Verhältnisse ihres eigenen Betriebs immer mehr angestrebt 
werden. Denn durch Versuchsproben kann man sich jedenfalls 
besser als ohne solche davon überzeugen, ob eine bestimmte Re- 
klame mehr Aufmerksamkeits-, Gedächtniswert usw. besitzt als 
eine andere. Die allgemeine Bedeutung solcher Experimente ist 
aber beschränkt. Man könnte versucht sein, aus den Versuchen 
Lysinskis folgende Forderungen abzuleiten: I. Stelle nur Waren 
1) Andere hier einschlägige Ergebnisse von Starch wurden bestritten. 
Vgl. K. Kurtzig, Zur Psychologie des Inserats. Industrielle Psychotechnik. 
1. Jahrg. Heft 1/2 (1924). S. 51 ff. 
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