günstig, wenn sie sich auch etwas vorteilhafter erweisen als
dünne. Wenn die Buchstaben eng nebeneinander stehen oder zu
große Abstände haben, ist die Lesbarkeit gleichfalls erschwert.
Das Optimum der Lesbarkeit ergab sich, wenn die Buchstaben
durch einen. Zwischenraum von einer halben Buchstabenbreite
getrennt waren. Andere analoge Versuche bezogen sich auf die
leichtere oder schwerere Auffaßbarkeit von farbigen Schriften auf
farbigem Grunde, die natürlich mit der vorhin erwähnten Fern-
wahrnehmbarkeit nicht verwechselt werden darf,
Experimente über die assoziative Wirkung von Reklamen hat
Lysinski angestellt. Wir sahen schon oben, daß wenn ein Erleb-
nis A ein Erlebnis B assoziiert, deshalb noch nicht auch das Er-
lebnis B in gleichem Maße zur Reproduktion des Erlebnisses A
geeignet sein müsse. Wenn also etwa der Gedanke an eine Firma
oder an eine Wortmarke (z. B. Odol) einen von der Firma ver-
kauften (oder durch die Wortmarke bezeichneten) Artikel ins
Gedächtnis ruft, so braucht nicht ohne weiteres das umgekehrte
der Fall zu sein. Da die Reklame nun in der Regel weniger auf
den Artikel als auf die Firma (Wortmarke) hinweisen will, so
ist in Ankündigungen aller Art die Folge Artikel — Firma
(Wortmarke) der Folge Firma (Wortmarke) — Artikel vorzu-
ziehen. Aus Versuchen mit Wortmarken, die den Versuchsper-
sonen unbekannt waren, hat Lysinski überdies abgeleitet, daß die
Warenbezeichnung auch an sich die Wortmarke leichter, d. h. bei
einem größeren Prozentsatz der Versuchspersonen assoziiert als
sie von der Wortmarke assoziiert wird. Denn er konnte zeigen,
daß die Verbindung Artikel — Wortmarke um zirka 26 % der
Fälle besser im Bewußtsein haftete als die Verbindung Wort-
marke — Artikel.
Hinsichtlich der Gedächtniswirkung der Reklame konnte er
experimentell zeigen, daß die Gedächtnishaftung der von ihm
seinen Versuchspersonen dargebotenen einsilbigen, zweisilbigen
und dreisilbigen Wortmarken sich verhält wie die Zahlen 62, 47
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