Höhe, sondern auch in stark seitlicher Stellung oder so großer
Entfernung angebracht, daß ihre Titel auch bei guter Sehschärfe
nicht gelesen werden können. Besonders unangenehm fällt das
auf, wenn die Titel nicht von dem Titelblatt, sondern. vom Rücken
abzulesen sind. Dabei wird die Erkennbarkeit durch eine oft in
ganz unverständlichem Maße mangelnde Rücksicht auf das Ver-
hältnis der Schrift zur Umschlagfarbe, durch die Art der Lettern
usw. erschwert. Nebenbei sei die Bemerkung erlaubt, daß hier
auch eine immerhin wichtige Aufgabe für die Normalisierung
vorliegt. Bei allen nicht stark visuell veranlagten Menschen be-
dingt das Lesen seitlich stehender Worte eine Neigung des Körpers
oder doch des Kopfes. Nun sind die Titel bei allen schwächeren
Bänden in dieser Weise angebracht, und man wird sich damit
abfinden müssen, weil ihre Unterbringung sonst übermäßig er-
schwert ist. Aber geradezu qualvoll ist es für den vor dem Schau-
fenster Stehenden oder gar in Bibliotheken Suchenden, wenn er
bei der Durchsicht sich immerfort abwechselnd nach rechts oder
links krümmen oder neigen muß. Es dürfte eine Kleinigkeit
für die Verleger sein, sich über diese Frage zu verständigen, am
besten unter Anpassung an die bei den Ingenieuren bereits be-
stehenden Normen über die Beschriftung technischer Zeich-
nungen 1).“
Auch Kliemann hat in seiner Schrift „Die Werbung fürs
Buch“ psychologische Fragen behandelt 2).
Zunächst wird man sich klar zu machen haben, daß das Buch
eine ganz besondere Reklame verlangt. Die Ansicht, daß sich
jede Reklame nach dem Gegenstand richten muß, den sie propa-
gieren will, wurde schon. oben nahegelegt, als wir vom Atmo-
sphärenwert der Reklamen sprachen. Außerdem aber muß natür-
lich jede einzelne Reklame schon deshalb einen besonderen. Cha-
*) W. Blumenfeld, Zur Psychotechnik der Werbewirkung des Schau-
fensters. Praktische Psychologie. 2. Jahrg., 1920/21. S. 85 und S. 87.
?) Horst Kliemann, Die Werbung fürs Buch. 2. Aufl., Stuttgart 1925,
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