mit den Agrarkapitalisten werden sich die revolutionierenden
Tendenzen der Technik durchsetzen, sondern nur gegen die Agrar-
unternehmer, nicht in den Formen der Tarifgemeinschaft, der
positiven Mitarbeit an der kapitalistischen Rationalisierung der
Landwirtschaft und der demokratischen Gesetzgebung, sondern nur
im heftigsten Kämpfe. gegen die Tarifgemeinschaft, gegen die
kapitalistische Rationalisierung und gegen die bürgerliche Demo-
kratie, Die demokratische Gesetzgebung ist es ja gerade, die auf
Wunsch der ’Agrarkapitalisten die Sondergesetzgebung gegen die
Landarbeiter verewigt; die Schlichter der demokratischen Republik
sind es, die die Anpassung der Arbeitszeit und Lohnverhältnisse der
Landarbeiter an die der Industriearbeiter verhindern; die *„Land-
arbeitersiedlung‘ der Preußenkoalition bedeutet nicht, wie die SPD.
behauptet, eine Rückenstärkung der Landproleten gegen den Unter-
nehmer, sondern nur Bindung an die Scholle, also verschärfte
Abhängigkeit.
Wenn der DLV. in seiner jüngsten Denkschrift die Bauhilfs-
arbeiterlöhne‘ zum Vergleich mit den Landarbeiterlöhnen in den ver-
schiedenen Tarifgebieten heranzieht, so müssen wir Kommunisten
das zum Ausgangspunkt nehmen für die Forderung: Heran an die
Bauhilfsarbeiterlöhne! Die Einführung industrieller Ausbeutungs-
methoden in der Landwirtschaft sind für unsere. Agitation der Aus-
gangspunkt für die Forderung des Achtstundentages auch in der
kapitalistischen Landwirtschaft, Die „Umschuldung‘“ der Betriebe
mit öffentlichen Krediten und Garantien müssen für uns der Aus-
gangspunkt sein für die Forderungen: Nur unter der Bedingung
gleicher Betriebsräterechte mit dem Industrieproletariat, Erweiterung
der Betriebsräterechte über das bestehende Recht hinaus, Zahlung
von Tariflöhnen nach den Tarifen des DLV., Beseitigung aller Werk-
tarife, Einbeziehung der Landarbeiter in alle sozialpolitischen Ein-
richtungen des Industrieproletariats. Der agrarkapitalistischen For-
derung nach Beseitigung auch der letzten Schutzbestimmungen für
die Mieter-der Werkswohnungen und nach Hergabe immer neuer
Baudarlehen setzen wir entgegen die Forderung der Kommunali-
sierung der Landarbeiterwohnungen. Der zunehmenden Beschäftigung
von jugendlichen Arbeitern, Frauen und Kindern müssen wir ent-
gegensetzen die Forderung der Abschaffung des Hofgängerwesens,
Verbot der Frauen- und Kinderzwangsarbeit, der Familienakkorde.
Kurzum: Der Prozeß der beschleunigten Kapitalisierung der
Landwirtschaft muß von den Kommunisten ausgenützt werden, um
die letzten Reste halbfeudaler Hörigkeit zu beseitigen, die rechtliche
Gleichstellung der Land- und Industriearbeiter zu erkämpfen und die
Landarbeiter zusammen mit den Industriearbeitern für die
sozialistische Industrialisierung der Landwirtschaft durch eine
Arbeiter- und Bauernregierung zu mobilisieren, wobei wir den von
den Agrarkapitalisten mißbrauchten Begriff „Bauern“ leninistisch
erklären müssen.