Full text: Deutsche Wirtschafts- und Finanzpolitik

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EINLEITUNG 
Die deutsche Volkswirtschaft befindet sich seit etwa einem 
Jahrzehnt in einer fortgesetzten Krise. Die Schäden des Krieges 
und der Nachkriegszeit haben die Grundlagen unserer Wirtschaft 
zerstört. Die Bedingungen aus dem Vertrag von Versailles ver: 
hinderten ihren Wiederaufbau. 
Eine Fülle von Wirtschaftsproblemen ist zu lösen. Wir müssen 
den Verlust unserer gesamten Auslandswerte und des größten 
Teiles unseres inneren Kapitals ausgleichen, wir müssen den Pro- 
duktionsapparat, der während des Krieges und in der Nachkriegs- 
zeit eine nicht im Verhältnis zum Verbrauch stehende Ausdehnung 
erfahren hat, in organischer Weise entsprechend dem verkleinerten 
Betriebskapital und verengten Absatzmarkt einschränken, wir 
müssen auf der anderen Seite den Produktionsapparat wieder so 
gestalten, daß wir mit den anderen produzierenden Ländern auf 
dem Weltmarkt in erfolgreiche Konkurrenz treten können, und wir 
müssen endlich unsere handelspolitischen Beziehungen zum Aus: 
land, die durch den Krieg und die Nachkriegszeit unterbrochen 
waren, wieder neu aufbauen. 
Der Lösung dieser Probleme stehen überall schwere Hemm:» 
aisse entgegen. Die Schäden sind zu groß und ihre Wirkung war 
zu tief, als daß sie in kurzer Zeit behoben werden könnten. Die 
Abtrennung von mehr als 10 Prozent des deutschen Staatsgebietes, 
von mehr als 15 Prozent der Roggen: und Weizenfläche und etwa 
20 Prozent der Anbaufläche für Kartoffeln, der Verlust von nahezu 
75 Prozent der Eisenerze, 68 Prozent der Zinkerze und 26 Prozent 
der Steinkohlenförderung, der Handelsflotte und der Kolonien 
haben eine so verfeinerte und in sich ausgeglichene Volkswirtschaft 
wie die deutsche ganz besonders stark getroffen. 
Den unmittelbar durch den Krieg und seinen Ausgang ent- 
standenen Schäden folgten die weiteren Einwirkungen der Repa- 
rationszahlungen und der Inflation. Diese brachte nicht nur im 
Wege des Ausverkaufs den Verlust von Sachwerten aller Art, 
sondern sie führte auch zu einem starken Schwund unseres mobilen 
Betriebskapitals. Erst die Stabilisierung der Währung und die Um- 
stellung auf Goldmark ermöglichten einen Einblick in diesen 
Kapnitalschwund. Er hat sich seitdem weiter fortgesetzt und drückt 
Anna
	        
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