Full text: Dem Reichsverband der deutschen Volkswirte (R. D. V.) zur Feier seines 25jährigen Bestehens zu Berlin im Februar 1927 gewidmet von der Friedrich List-Gesellschaft

Lenz, Saemisch, Salin, Siegismund, Sombart, Trendelenburg, als Gast 
die Herren Notz und Sommer, sowie als Vertreter des verhinderten 
Ministerialdirektors Heilbron Herr Zimmermann. 
Entschuldigt fehlen der Vorsitzende, dazu die Herren v. Beckerath, 
Cuno, Duisberg, Heilbron, Kempner, Graf Klebelsberg, Koeth, Krüß, 
Landmann, Nasse, Oncken, Richter, Sering, Simons, Stieda, Stimming 
und Zweigert. 
Unentschuldigt fehlen die Herren: v. Below, Diehl, Hepp, Schum- 
peter, Schwoerer, Sieveking, Spann und yv. Stauß. 
Minister Saemisch begrüßt die Anwesenden und bittet Herrn 
Salin, an Stelle des verhinderten Vorsitzenden den Bericht über die 
bisherigen Arbeiten der Gesellschaft zu erstatten. Herr Salin be- 
handelt in eingehenden Ausführungen die Tätigkeit des Vorstandes 
und der Mitarbeiter: Die Gesellschaft ist vom Glück begünstigt ge- 
wesen, als sie beschloß, Band IV der Ausgabe zunächst in Angriff 
zu nehmen. Der Bearbeiter, Dr. Sommer, konnte in Paris die ver- 
schollen geglaubte Preisschrift Friedrich Lists aus dem Jahre 1838 
auffinden, die an Bedeutung wenig hinter dem Nationalen System 
zurücksteht; mit der Kommentierung der Preisschrift ist begonnen, 
ihre Fertigstellung ist für November 1926 zu erwarten, so daß mit 
dem Erscheinen dieses Bandes im zweiten Quartal 1927 gerechnet 
werden kann. Als nächster Band ist in Vorbereitung Band II, der 
die amerikanischen Schriften, dazu Band I, der die Jugendarbeiten 
enthält; es steht zu hoffen, daß auch Band II noch im Jahre 1927, 
spätestens jedoch anfangs 1928 erscheinen wird. Mit der Herausgabe 
der übrigen Bände soll begonnen werden, sobald die dafür benötigten 
Mittel zur Verfügung stehen. — Die F inanzlage der Gesellschaft ist 
einigermaßen angespannt. Die Notgemeinschaft der Deutschen Wis- 
senschaft hat zwar durch ihren einmaligen Ankurbelungsbeitrag es 
ermöglicht, daß die Arbeiten im geschilderten Umfang aufgenommen 
wurden, und die von der Deutschen Akademie in München, der Reichs- 
bahn A.-G. und der Stadt Reutlingen überwiesenen Summen werden, 
falls keine Druckzuschüsse geleistet werden müssen, die Beendigung 
von Band IV und Band II erlauben. Indessen, für alle weiteren Ar- 
beiten sind neue Mittel aufzubringen, eine für den geschäftsführen- 
den Vorstand außerordentlich belastende Verpflichtung, zumal einige 
der in Frage kommenden Stellen wohl ihre Hilfe auf mehrere Jahre 
hinaus zu gewähren hoffen, jedoch aus etatsrechtlichen Gründen 
keine schriftliche Bindung eingehen konnten. Da die List-Gesell- 
schaft bisher in allen Kreisen weitestes Entgegenkommen fand — nur 
der Magistrat der Stadt Frankfurt a. M. hat jede Unterstützung ab- 
gelehnt —, glaubt sich jedoch der geschäftsführende Vorstand der 
Hoffnung hingeben zu dürfen, daß die deutsche Öffentlichkeit das 
einmal begonnene Werk nicht im Stiche lassen wird. Immerhin be- 
steht zur Aufstellung und Einhaltung eines genauen Arbeitsplanes 
die dringende Notwendigkeit, daß die seitens verschiedener Behörden 
und seitens der Wirtschaftsverbände gesprächsweise in Aussicht ge- 
stellten Unterstützungssummen nunmehr baldigst aufgebracht wer-
	        
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