ihre Buchführung streng nach kaufmännischem Vor—
bilde eingerichtet hatte, verfolgte die DLG. den er—
zieherischen Gesichtspunkt, die Landwirte erst allmählich
in diese Welt einzuführen. Der kaufmännische An—
strich der Howard-Gesellschaft hatte manchen Landwirt
kopfscheu gemacht. Demgegenüber stellte lich die DLG.
zunächst einmal auf ein ganz harmlos kameralistisch
anmutendes Rechnungswesen ein. Nun hatten die
Landwirte Vertrauen. hier im kameralistischen Buch-
führungssgstem, wo der Boden als etwas Stabiles,
über jede Bewertung Erhabenes angesehen wurde
und wo es sich lediglich um eine Gegenüberstellung
von Befehl und Vollziehung, von Plan und Durch—
führung und von erwarteten und gemachten Einnahmen
handelte, fühlten sie sich zu Hanse. Man mußte ja
das Land bebauen, den Wald erhalten, wie die Por—
fahren es taten. Und das Land ist keine Ware, wie
andere Dinge, an denen man Rursschwankungen kon—
statiert und aufzeichnet!.
Ganz anders ist die kaufmännische Buchführung ein-
gestellt. Sie wagt sich auch an die Bewertung des
Geschäftes selber. Sinkt dieser Wert, dann ist es eben
unrentabel und man geht in eine andere Branche.
Die doppelte kaufmännische Buchführung begnügt sich
auch hiermit nicht. Sie will sogar das ganze Geschäft
in einzelne Einkommensquellen zerlegen und zerhackt
damit gedanklich das organische Ganze.
Allmählich und unmerklich ging dann die DLG. auf
eine reine kaufmännische Buchführungsmethode über
und heute gibt es keine landwirtschaftliche Buchstelle
mehr, die nicht kaufmännisch eingestellt wäre.
Diese sogenannte Fernbuchführung in der Landse und
Forstwirtschaft (man begriff letztere mit unter dem weiten
Pgl. Berichte über Landwirtschaft, hersg. v. Reichsministerium
8533 u. Landwirtschaft, Bd. V, Heft 2, Berlin 1026,