Die Mehrortsversorgung ist auch in der Oberpfalz in großem Umfange auf
gruppenweiser Zusammenfassung aufgebaut. Doch bleibt die Gruppenversorgung
hinter. der sonstigen Mehrortsversorgung erheblich zurück, da hier wie anderwärts
auch mehrere Städte noch eine Reihe von Ortschaften mitversorgen. Besonders gelagert
sind die Verhältnisse bei der Stadt Schwandorf und der Vils—Naab-Gruppe. Schwandorf
versorgt vier zu anderen politischen Gemeinden gehörige Ortschaften mit zusammen 82 An-
wesen und 811 Einwohnern als Wassergäste mit. Außerdem ist an die Städtische Wasser-
leitungsanlage die Vils—Naab-Gruppe angeschlossen, welche 64 Ortschaften mit 357 Anwesen
and 2281 Einwohnern umfaßt, Dieselbe hat an der Hauptpumpstation, an der Rohrleitung
zum Scheckenberg und am Hochbehälter Scheckenberg !/s Anteil. Von dem Hochbehälter
ab ist jeder Teil, also die Stadt wie auch die Gruppe, für sich allein Eigentümer der Lei-
yungsanlagen. Die Vils—Naab-Gruppe ist nun für sich zur Gruppenversorgung gezogen,
während die Stadt Schwandorf mit ihren vier Wassergästen im Rahmen der sonstigen
Mehrortsversorgung erscheint.
Wasserversorgung
durch
Versorgt in der Oberpfalz a
ganz teilweise
— mit... _ mit .... i
ı Wohn- Wohn- Haus-| .
Orte gebäuden| Ein- | Orte Igebäuden! an- Ein-
bzw. .|wohnern bzw. schlüs-| wohnern
Anwesen’ Anwesen! sen
u
Gruppenleitungen allein . 2.0.0.0.
Gruppenleitungen und daneben bestehende
andere Leitungsanlagen. ....... 3 960
zonstige Mehrortsleitungen allein... .. 55 464
davon gastweise 0 1121
sonstige Mehrortsleitungen und daneben be-
stehende andere Leitungsanlagen . . . .; 15 ! 6827 93 915
davon gastweise (durch Mehrortsleitungen) | 5 164 1070
zusammen | 531 | 20023 186084
32745 1
833
62
g8
624 | 444 ‘ 30957
MM 576
3.005 29 786
490 4 469
494 17 3570
350 57 2583
4214 |2491 | 37189
. Die Jurahöhen sind im allgemeinen außerordentlich wasserarm, während in den Tälern
las Wasser zumeist in reichlichem Maße vorhanden ist.‘ Die Behebung der Wassernot ist
dadurch möglich, daß man das Wasser, welches in den Tälern in Form ergiebiger Quellen
zutage tritt oder im wasserhaltigen Gestein des Untergrundes angesammelt ist, durch ent-
sprechende, mit Pumpwerken, Hochbehältern, Wassertürmen ausgestattete Leitungsanlagen
len auf den Hochflächen des Jura-Berglandes liegenden Ortschaften zuführt. Dies setzt
natürlich einen erheblichen technischen und finanziellen Aufwand voraus, der von einzelnen
Orten und Gemeinden nicht geleistet werden kann. Die Schwierigkeiten können nur durch
Gruppenbildung überwunden werden. Die Leitung des einheitlichen, planmäßigen und ge-
neinsamen Vorgehens nahm die Staatsregierung in die Hand. So ist es mit technischer
und finanzieller Hilfe des Staates unter Führung des Landesamts für Wasserversorgung
zelungen, bereits einer stattlichen Reihe von Juraorten eine moderne Wasserversorgung
zu verschaffen.
In der Oberpfalz bestehen 22 Wasserversorgungsgruppen. Mit Ausnahme der
beiden kleineren Gruppen Krummennaab-Burggrub (BA. Kemnath) und Königshütte-
Neuhof-Steinmühle (BA. Tirschenreuth) gehören alle dem Juragebiet an.
Von den 22 oberpfälzischen Wasserversorgungsgruppen erstrecken sich 6 auf den
zanzen oder teilweisen Bereich von je 2 politischen Gemeinden, 5 auf den von je 3 poli-
äischen Gemeinden und 2 auf den von je 5 politischen Gemeinden. Vier Gruppen be-
rühren je 7 und drei je 12 Gemeinden. Die. Laaber-Naab-Gruppe und die Jachenhauser
Gruppe versorgen Ortschaften von 20 bzw. 28 verschiedenen politischen Gemeinden.