dessen Derivaten. Zu den zur Zeit des Umsturzes in
Oesterreich bestandenen Zündholzfabriken sind
weitere Betriebe hinzugekommen. Die Leistungsfähigkeit
dieses Industriezweiges übersteigt weit den Inlandsbedarf,
30 daß die Unternehmungen gezwungen sind, einen er-
ıeblichen Teil ihrer Erzeugung zu exportieren.
Der Außenhandel in den wichtigsten dıemischen Pro-
dukten hat sich wie folgt entwickelt:
925 1926 1927 |
Ein- | Aus- | Ein- | Aus- | Ein- | Aus-
führ fuhr | fahr fuhr fuhr fuhr
Wort in 1000 Sehilline
Warenbenennung
Chemische Hilfs- '
stoffe ........ 136.958 21.371 36.868| 21.434] 42.060 24.218
Farbwaren ..... 111,899 12.099] 13.728 10.427| 17.114! 10.306
Zündwaren ...:. 814| 5.048 1.340] 6.948| 1.252 6.980
Summe . .. .49.671| 38.513] 51.986| 38.809| 60.426| 41.499
Gewisse finanzpolitische Erwägungen, vor allem aber
der Umstand, daß die Spirituserzeugung auch in
allen anderen europäischen Staaten, sei es in Form eines
Monopols, sei es im Wege staatlich beeinflußter Kartelle
und dergleichen, einer besonderen staatlichen Ingerenz
unterliegt, hat dazu geführt, daß die ursprünglich nur
ür die Kriegsdauer in Aussicht genommene staatliche
Bewirtschaftung dieses Industriezweiges in allerdings ge-
lockerter Form auch weiter aufrecht erhalten wurde. Die
Spiritusproduktion hat seit dem Jahre 1920 eine starke
Zunahme erfahren. Sie erreichte im Jahre 1026 mit
203.157 hl, davon die gewerblichen Brennereien 232.369 hl,
den Höhepunkt und betrug 1927 245.708 hl, wovon auf
die gewerblichen Brennereien 203.672 hl entffielen.
Während im Verbrauche von abgabefreiem Spiritus für
Bewerbliche Zwecke im Jahre 10927 gegenüber dem Vor-
jahre eine Steigerung von 3853 hl auf 4631 hl zu ver-
zeichnen war, ist der Konsum an Brennspiritus in der
gleichen Zeit von 110.207 hl auf 100.007 hl gesunken,
was in der Hauptsache auf die starke Zunahme des
Gasverbrauches zurückzuführen ist. Die Preßhefe-
arzeugung zeigt in den ersten Nachkriegsjahren eine
näßige Verringerung, ist jedoch seit dem Jahre 1024
:äemlich gleich geblieben, sie betrug 1919 noch 53.600 q
jank dann bis 1022 auf 33.600 q und stieg 1024 wieder
ıuf 41.000 q (1025 40.300 q, 1026 41.000 q).
Die Brauindustrie war in den Gebieten des heutigen
Oesterreichs schon vor dem Kriege, sowohl was ihre
Größe, wie die Qualität ihrer Erzeugnisse anlangte, hoch
entwickelt. Die Jahreserzeugung der deutschösterreichi-
schen Brauereien, die in den letzten Vorkriegsjahren
lurchschnittlich über 7,100.000 hl (mit rund 82,300.000
Hektolitergraden) betrug, ist während des Krieges und
n den ersten darauffolgenden Jahren stark zurück-
zegangen. Obwohl die Biererzeugung namentlich in den
etzten Jahren eine stetige Steigerung erfahren hat, ist
3s der österreichischen Brauindustrie noch nicht ge-
ungen, die Höhe der Vorkriegsproduktion wieder zu
ırreichen, ‚was wohl hauptsächlich auf den fast voll-
;tändigen Verlust des früheren Absatzes im Alt-Auslande
ınd darauf zurückzuführen ist, daß ihr auch die Ver-
sorgung jener Gebiete, die durch den Zerfall der Mon-
ırdie an Jugoslawien und Italien übergegangen sind,
ıntzogen wurde. Obwohl in der letzten Zeit wieder eine
Zelebung des Bierexportes zu beobachten ist, ist
lie österreichische Brauindustrie auch gegenwärtig nodhı
iberwiegend auf den Absatz im Inlande angewiesen.
nfolgedessen hat auch die Zahl der Brauereien eine
ıllerdings nur geringfügige Abnahme erfahren. Die Bier-
produktion betrug in den. Nachkriegsjahren:
Kampagne
lektolite:
Hek*nlitergrade
rxirakt
Anzahl der
Brauereien
1918/19 '
1919/20
1920 21
1921/22
1922/23
1928/24
1924/25
1925/26
1926/27
2.117.632
3.049.298
3,040 319
3.371.036
2,996.980
1,590.373
5,053.683
5,329.896
5.210.484
10,617.569
15,212.701
25,831.189
39.587.167
39.595.620
61,595.612
66,951.745
70.279.879
68.869.365
151
154
159
161
160
154
145
146
144
Das Stammhaus dieses größ- besitz in eine Aktiengesell-
en österreichischen Brauerei- schaft um, das Jahr 1013
ANnternehmens, das Brauhaus brachte die Vereinigung mit
zu Klein-Schwechat, besteht den Großbrauereien St. Marx
urkundlich nachweisbar seit ‘Mautner) und Simmering
1632 und wurde, nachdem es ‚Meich!). Mehrere Todesfälle
im Laufe von zwei Jahr- im Hause Dreher führten
lunderten mehrere Male dic 1926 zum Verkauf der Dreher-
Besitzer gewechselt hatte, am schen Aktien.
27. Mai 1539 von Anton Die neue Geschäftsführung
Dreher gekauft. Durch richtig vergrößerte die Firma nach
Angewendete Neuerungen im umfangreichen Verbesserun-
Brauverfahren, wie überhaupt zen durch die im Jahre 1926
(m ganzen Betriebe, gelang erfolgte Fusion mit der ur-
°S diesem, seinen KErzeug- kundlich seit 1500 bestehen-
lssen Weltruf zu verschaffen den Brauerei Hütteldorf und
und die Brauerei Klein- erweiterte 1928 das Unter-
Schwechat, deren Produk- nehmen neuerlich durch Er-
Tonsziffern von Jahr zu Jahr stiegen, zur ersten des Kontinents werbung der Aktien der Brauerei Jedlesee Rudolf Dangler A. G.
°Mporzuheben. Das Unternehmen, eines der größten seiner Art am Kontinent,
Sein Sohn Anton Dreher wandelte im Jahre 1905 den Brauerei- erzeugte im Geschäftsiahre 1927/28 1.002.711'87 Hektoliter Bier.