Full text: Weltwirtschaftsleere und Weltwirtschaft

unseres Volles als Wurzelvolk wieder stärker her⸗ 
ausarbeiten. Dazu gehören aber ebensosehr die 
größeren Güter, nur daß bei diesen die erst 
seit dem vorigen Jahrhundert in gefährlicher 
Weise grassierende Verkäuflichkeit beseitigt werden 
muß. Am besten wäre es, wenn der ursprüngliche 
Charakter eines erblichen Amtslehens sich wieder— 
herstellte und wenn die Erblichkeit sich auch wie 
in früherer Zeit auf die übrigen Gutsangehörigen 
erstreckte. 
Aber hier ausgedachte Formen im Voraus zu 
verkünden, erscheint unzweckmäßig; die müssen sich 
aus der Praxis ergeben. Festzuhalten erscheint 
mir nur, daß der Gutsherr nicht jeden Guts— 
angehörigen willkürlich entlassen kann. Der Guts— 
besitzer dem das als Minderung seiner Stellung 
erscheint, möge bedenken, daß das nur die andere 
Seite derselben Einrichtung ist, die es auch dem 
Hypothekengläubiger unmöglich macht, ihn selbst 
von Haus und Hof zu vertreiben. 
AÄhnlich wie Landgüter werden wohl auch die 
industriellen Betriebe zu behandeln sein, die 
von Persönlichkeiten geschaffen und in der Familie 
vererbt sind, nur daß da wohl noch deutlicher 
der Charakter der monarchisch geleiteten Werk⸗ 
gemeinde vielleicht gar in einer geschriebenen Ver— 
fassung zur Geltung kommen durfte. 
Man möge das recht verstehn: ich mache hier 
nicht bindende Vorschläge, sondern suche 
vorauszusehen, was von selber entstehn wird. Ich 
denke mir die Fabrik in der felbstbewußten 
Volkswirtschaft als eine Gemeinde, die aus 
zum größten Teil verheirateten Mitgliedern be— 
steht, von denen jeder mit Frau und Kindern 
in einer Kleinsiedelung wohnt und seine Stelle 
einem seiner Söhne zu vererben hofft. Neben 
diesen wohnen in besonderen Junggesellenhäusern
	        
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