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Schwierigkeiten mit sich bringen. Aus diesem Grunde wurde als
Hauptbedingung für einen zu entwerfenden Eindeichungsplan
gestellt, dass der freie Abfluss der Yssel in die See behalten
bleiben und man sich auf die Trockenlegung des südlich der
Ysselmündung liegenden Teils der Zuiderzee beschränken
sollte.
Der hierauf beruhende Plan Beyerinck, wobei der Abschluss-
deich (siehe Abb. 4) von Enkhuizen über Urk nach der Yssel-
mündung entworfen war, erschien 1866. In den zwei folgenden
Jahren wurde derselbe untersucht von einem dafür eingesetzten
Wasserbauverwaltungsrat, während 1870 eine Staatskommis-
sion ernannt wurde, die 1873 ihren Bericht erstattete, welcher ein
günstiges Urteil enthielt, Es zeigte sich, dass die Regierung det
Trockenlegung günstig gegenüberstand; sie war jedoch der Mei-
nung, dass eine ähnliche Unternehmung nicht geeignet wäre,
als Konzession einer Gesellschaft übertragen zu werden, sondern
dass das Werk seitens des Staates ausgeführt werden müsste.
Der Plan wurde darauf erst von dem Ingenieur des Wasserbau-
verwaltungsdienstes W. F. Leemans näher ausgearbeitet, der u.a
die Richtung des Deiches derart änderte, dass so gut wie kein
Sand eingedeicht werden würde, während auch Urk ausser der
Bedeichung gehalten wurde, um als Reede für die Schiffahrt
weiter dienen zu können. Die gesamte Oberfläche innerhalb des
Abschlussdeiches sollte 157.500 ha betragen, während die Kosten
auf 116 Millionen Gulden geschätzt wurden. Es ist dieser Plan
Beyerinck-Stieltjes-Leemans (angegeben in Abb, 4), der 1877 als
Gesetzvorlage bei. der Zweiten Kammer der Generalstaaten ein-
gereicht wurde. Aber bereits in demselben Jahre wurde diese von
dem neu auftretenden Ministerium wieder zurückgenommen.
Ausser den zwei stark in den Vordergrund tretenden oben-
erwähnten Entwürfen, wurden in Broschüren und Zeitschrift-
artikeln eine grosse Anzahl anderer Ideen dem Urteil des Pu-
blikums unterworfen. So kann z. B. hingewiesen werden auf
Pläne zu aufeinanderfolgenden partiellen Einpolderungen
kleiner Teile, um auf diese Weise allmählich zu einer möglichst