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komplexe im ganzen 5 Jahre in Anspruch nehmen wird. Während
dieser Periode können einige Teile des Deiches angebracht wer-
den dort, wo keine starke Wasserbewegung nach der Zuiderzee
stattfindet und die tiefen Rinnen, wodurch der Abschlussdeich
weiter gebaut werden muss, beschränkt werden und ausserdem
die nötigen Sinkstücke zur Befestigung des gemachten Werkes
und zur Vermeidung von Ausspülung des Seebodens angebracht
werden können. Nach Fertigstellung der Schleusen, also nach
der ersten Periode von 5 Jahren, werden voraussichtlich noch
2 bis 3 Jahre nötig sein, um den Deich weiter aufzuführen auf
dem bereits gemachten Unterbau der noch übrigbleibenden Teile.
B. DIE TROCKENLEGUNG.
Wie bereits bei der Geschichte der Pläne auseinandergesetzt
worden ist, wurde von Ingenieur Lely nachgewiesen, dass mit
Rücksicht auf die Entwässerung der Yssel es nötig ist, innerhalb
des Abschlussdeichs einen See zu behalten mit einer Oberfläche
von mindestens 100.000 ha. Die von Ingenieur Lely, der von dieser
Notwendigkeit ausging und möglichst viel Ton- und möglichs*
wenig Sandboden einpoldern wollte, festgesetzten Umgrenzungen
sind seitdem in Hauptlinien bei sämtlichen weiteren Entwürfen
beibehalten. So auch bei dem jetzt näher ausgearbeiteten Entwur/
1925, ;
Beim Entwurf Lely von 1890 waren die beiden südlichen Polder
durch einen offenen 1% km breiten Kanal getrennt und zwar
hauptsächlich zum Behufe einer bequemen Fahrt nach und von
Amsterdam. Die Staatskommission von 1892 verbreiterte diesen
Kanal bis 5 km, Jetzt ist man.wieder zu einem schmäleren unge-
fähr 1 km breiten Kanal zurückgekehrt. Die nördlichen Deiche der
beiden südlichen Polder sind sogar durch einen Abschluss des
Kanals am nördlichen Ende verbunden. Die in diesem Abschluss
entworfenen Sperrschleusen und Kammerschleuse werden in nor-
malen Verhältnissen stets geöffnet und daher kein Hindernis
für die Schiffahrt sein: nur bei drohender Gefahr durch abnorm