Full text: 10 Jahre Wiederaufbau

In Kronenwährung 
Spieleinlagen: Gewinste: Nettoertrag: 
1023 36.803,004.000 20.427,11 3.839 12.393,760.65C 
In Schillingrechnung 
1024 5,850.068 3.372.388 1,928.737 
1925 8,049.6 28 3,5906.513 3,830.442 
19206 118”73.858 6,208.403 4,892.466 
10927 13,37 7.796 6.856.030 5,757.410 
Was die Klassenlotterie, welche schon seit ihrer im 
Jahre 1013 erfolgten Einführung zentral verwaltet 
wird, anbelangt, werden zwei fünfklassige Veran- 
staltungen in jedem Jahr durchgeführt, wobei die 
nach dem Umsturz beginnende II. altösterreichische 
Klassenlotterie noch während des Bestandes von Alt- 
österreich eingeleitet worden war; infolgedessen wurde 
diese unter Heranziehung aller bis dahin errichteter 
275 Geschäfts- und 043 Verschleißstellen einschließlich 
jener in den Nationalstaaten durchgeführt. Dagegen 
gelangte die nächste, Mitte des Jahres 1019 begin- 
nende Klassenlotterie bereits als I. deutschösterreichi- 
sche in entsprechend kleinerem Ausmaße mit 100 
Geschäfts- und 325 Verschleißstellen zur Durchfüh- 
rung, zumal die Sukzessionsstaaten alsbald daran ge- 
gangen waren, sich ihrerseits nach österreichischem 
Muster Klassenlotterien einzurichten. Die in der Folge 
zur Durchführung gelangenden deutschösterreichischen 
Klassenlotterien waren infolge der immer stärker zu- 
nehmenden Geldentwertung arg gefährdet, weil zwi- 
schen der jeweiligen Festsetzung des Spielplanes und 
dem Ende der Lotterie ein Zeitraum von ungefähr 
4 Jahren gelegen war, so daß die Lotterieeinnahmen 
durch die sprunghafte Teuerung bald überholt wurden; 
die Sommerlotterie des Jahres 1922 hatte denn auch 
mit einem Defizit abgeschlossen. Ungeachtet dieser 
beträchtlichen Schwierigkeiten konnten schon selbst 
während der stärksten Inflation die Lotterien nach 
den jeweils verlautbarten Spielplänen durchgeführt 
werden, wogegen ausländische Klassenlotterien den 
Spielplan während der Lotterie abändern oder gar 
das Spiel einstellen mußten. Erst mit der Stabilisie- 
rung der valutarischen Verhältnisse, welche im Spät- 
aerbst 1922 eingesetzt hatte, wurde an den Wieder- 
aufbau der Klassenlotterie mit Erfolg geschritten. Die 
DIE ÖSTERREICHISCHEN LAN 
Die Landes-Hypothekenanstalten sind 
öffentlich-rechtliche Kreditinstitute, die von den öster- 
reichischen Bundesländern zur Förderung des Real- und 
Kommunalkredites gegründet worden sind. Ihre Tätigkeit 
steht unter Aufsicht und Kontrolle der Landesregierungen 
und Landtage. Außerdem sind die von ihnen eingegan- 
genen Verbindlichkeiten mit der Haftung des patroni- 
sierenden Landes ausgestattet, Ihr Geschäftsbetrieb umfaßt 
die Gewährung von Hypothekar- und Kommunaldarlehen 
im Landesgebiete, die Ausgabe von Pfandbriefen und 
Entwicklung der Klassenlotterie seit Einsetzen dieser 
Stabilisierung ist aus folgenden Ziffern zu entnehmen: 
In Kronenwährung 
Spielkapital: Gewinnkapital: Nettoertrag: 
1023 33.433,3 71.800 23.424,426.2 50 5.603,672.025 
In Schillingredhnung 
1924 6,866.000 '4,806.200 1177.207 
1025 18,020.000 13,034.000 3,034.490 
1926 30,400.000 21,280.000 5,523.300 
1927 30,400.000 21,280.000 5,713.300 
Ähnlich wie bei der Klassenlotterie lagen die Ver- 
hältnisse bei der Staatswohltätigkeitslotterie, die gleich- 
alls während ihres ganzen 75jährigen Bestandes 
zentral verwaltet wurde. Die letzte Österreichische 
Staatswohltätigkeitslotterie, bei welcher über 11.000 
Losverschleißer tätig waren, gelangte knapp vor 
lem Umsturz zur Ziehung und konnte noch vor der 
Währungstrennung zu Ende geführt werden. Die 
nächstfolgende Wohltätigkeitslotterie konnte jedoch 
antsprechend dem nunmehrigen Umfange des Staats- 
zebietes nur mehr mit rund 6300 Verschleißstellen 
ıbgehalten werden. Auch hier konnte die wirtschaft- 
iche Umstellung früher als bei der Klassenlotterie 
arreicht werden, weil bei dieser Geldlotterie mit kür- 
zerer Laufzeit weniger Schwierigkeiten zu überwinden 
waren. Die Erträgnisse der Wohltätigkeitslotterien, 
lie zweimal in jedem Jahre abgehalten werden, fließen 
zur Gänze wohltätigen und gemeinnützigen Zwecken 
zu, von denen dem Bundesschatz derzeit nur ein Betrag 
von jährlich ungefähr S 250.000'— als Gewinst- 
gebühr abgeführt wird. 
Zusammenfassend wäre hervorzuheben, daß der 
Reinertrag des Zahlenlottos seit Einführung der Schilling- 
‚echnung auf das fünffache gestiegen ist, während 
ener der Klassenlotterie in derselben Zeit auf das 
Sfache erhöht werden konnte. Im vergangenen Jahr 
1aben die Staatslotterien dem Bundesschatz 13!/4 Mil- 
ionen Schillinge eingebracht und an das spielende 
7ublikum ungefähr 30 Millionen Schillinge in Form 
von Gewinnen ausgeschüttet, wozu noch ein weiterer 
Betrag von rund I0 Millionen Schillinge kommt, der 
‚on verschiedenen Zweigen der Volkswirtschaft ins 
Verdienen gebracht worden ist. 
DES-HYPOTHEKENANSTALTEN 
Kommunalschuldverschreibungen und die Pflege des 
Zinlagengeschäftes. Die Hypothekardarlehen der Landes- 
AAypothekenanstalten dienen den mannigfaltigsten Zwecken 
les Grund- und Realbesitzes. Neben kurzfristigen 
Darlehen, die für landwirtschaftliche Betriebszwecke an- 
gesprochen werden, werden durch die langfristigen Dar- 
ehen landwirtschaftliche Investitionen, ferner Bauführun- 
zen und gewerbliche Anlagen finanziert. Außerdem 
lienen diese Darlehen als Besitzkredite zur Auszahlung 
‚on Erbteilen, von Übernahmsgeldern an die das Gut
	        
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