in Ueberwindung dieser ungünstigen an ihrer Existenz
‚üttelnden Verhältnisse zu einer achtunggebietenden
Aöhe wieder emporgearbeitet haben. Die Ueberlassung
ler im Landesmuseum befindlichen Ausstellungsräume
bot ihnen hiezu den willkommenen Anlaß, die Schöpfungen
hrer Kunst der Bevölkerung darzubieten, und konnte
Jurch die Schaustellung des Schaffens sämtlicher steirischer
Künstler bzw. Kunstvereinigungen in der im Rahmen
der Achthundertjahrfeier der Landeshauptstadt Graz
veranstalteten großen Jubiläumskunstschau ein getreues
Abbild der steirischen bildenden Kunst im allgemeinen
arstehen.
Forstwirtschaft und Landesforste.
Die Förderungsmaßnahmen der Landesregierung er-
;treckten sich auf die Verbreitung forstwirtschaftlicher
Cenntnisse in Kreisen der bäuerlichen Bevölkerung durch
Abhaltung von Vorträgen bei Wanderversammlungen
ınd forstlicher Lehrkurse, auf die Verfassung und Ver-
breitung forstlicher Aufklärungsschriften, sowie auf die
Prämiierung gelungener im Kleinwaldbesitz unter be-
sonders schwierigen Verhältnissen ausgeführter Auf-
jorstungen und auf die Verfassung von Wirtschaftsplänen
für bäuerliche Waldbesitze. Weiters wurde durch Abgabe
billigen Pflanzenmateriales in neu errichteten und be-
stehenden Forstgärten für die Durchführung der Auf-
forstungsrückstände ausreichend Vorsorge getroffen,
ferner wurde die Ausführung größerer im öffentlichen
interesse gelegener Aufforstungen mit Bundes- und
Landesbeihilfen, Aufforstungsversuche in den Rauch-
schadengebieten sowie die Ausgestaltung des Wald-
katasters in Angriff genommen.
Neben dieser allgemeinen Aufbau- und Förderungs-
arbeit wurde naturgemäß auch den Landesforsten
alle Aufmerksamkeit gewidmet. Die erste Nachkriegszeit
orachte eine Konjunktur für Schnittholz. Allerorten baute
der Waldbesitz damals Sägewerke, welchem Zuge der
Zeit auch die Landesforste durch Erbauung von zwei
Sägewerken, eines Zweigatterwerkes in Unterlaussa
ınd eines Fingatterwerkes Gstatterboden folgten. Für
letzteres Werk. wurde ein eigenes, 60 PS leistendes
Kraftwerk mit elektrischer Uebertragung gebaut. Hie-
lurch war es auch möglich, die als Touristenstandort
pekannte Ortschaft Gstatterboden im Gesäuse elek-
;risch zu beleuchten und so dem Fremdenverkehr zu
dienen.
Dem Forstbetriebe wurde erhöhtes Augenmerk zuge-
wendet und überall eine Intensivierung durchgeführt
bzw. angebahnt. Durch Einführung der natürlichen Ver-
jüngung und durch ausgedehnte Durchforstungen gelang
2, die Waldrente wesentlich zu heben. Hiezu waren
Investierungen verschiedener Art notwendig. Betriebs-
gebäude, besonders Wohnhäuser für die Beamten und
Forstarbeiter, dann Ställe für die Zugpferde mußten ge-
schaffen werden.
Besonderes Augenmerk wurde aber auch auf die fort-
;chreitende Aufschließung der Wälder gelegt. Alljähr-
lich wurden viele Kilometer neuer Waldwege gebaut,
aebsthbei Holzriesen, Triftanlagen und eine rund zwei
Kilometer lange, schwere Seilbahn für Holzförderung
zeschaffen.
Fachschulen für Land- und Forstwirtschaft.
Die Fachschulen für Land- und Forstwirtschaft wurden
‚eit 1918 in Steiermark bedeutend vermehrt und er-
veitert. Neu errichtet wurde 1918 die Landesbauernschule
Chalerhof als zweijährige Winterschule für rund 40 Schüler
nit 34 ha Wirtschaftsbetrieb; 1925 die Landwirtschafts-
.hule Kirchberg in Oststeiermark als Winterschule und
'ahresschule für 50 bis 60 Schüler mit einem Wirtschafts-
‚etrieb von 67 haz 1925 die Landes-Bauernschule
Dischelsdorf zuerst als Jahresschule und seit 1928 als
Beispielswirtschaft mit kurzfristigen Kursen; als private
Anstalt wurde 1921 mit Unterstützung des Landes vom
landwirtschaftlichen Bezirksverband in Neumarkt eine
Winterschule mit gleichzeitigen Haushaltungskursen er-
-ichtet für zusammen SO Schüler und Schülerinnen.
Die Höhere Forstlehranstalt in Bruck a. d. Mur wurde
zuf vier Jahrgänge erweitert. Der neue Jahrgang ist ein
Vorbereitungsjahrgang und soll die gleichartige Vorbildung
ler aus verschiedenen Mittelschulen übertretenden
Schüler sicherstellen.
Landwirtschaft und deren Förderung.
Durch den Zusammenbruch wurde der Acker- und
Wiesenbau in Steiermark von einer Gesamtfläche von
784.428 ha Acker- und Wiesenland auf 226.712 ha Acker-
land und 100.493 ha Wiesenland beschränkt. Die Be-
stellung, die größtenteils nur mit invaliden und halb-
yüchsigen Arbeitskräften und mit Hilfe von abgebrauchten
Zeräten und Maschinen erfolgte, war gleichfalls: schr
nangelhaft. Die Folge waren sehr geringe Ernteerträge.
"Im Wandel zu schaffen, wurde auf die Förderung des
\cker- und Wiesenbaues in Steiermark ein besonderes
Augenmerk gerichtet und dieselbe dem im Jahre 1921
zrrichteten Landes-Pflanzeninspektorate anver-
raut. Die großen Erfolge dieser Maßnahme seien im fol-
zenden durch die Landesdurchschnittserträge
pro ha in Meterzentnern) der Hauptfrüchte des
\cdker- und Wiesenbaues, welche nach den ernte-
statistischen Aufzeichnungen zusammengestellt erscheinen.
verzeichnet:
Fruchtgattung koos—a BE n en 150 "© 9251927
Weizen . + + ; “AD 2 17°—
Roggen . - 7 162
Gerste . . 129
YJafer. . 166
Mais . . + 21:6
<artoffel +. . - 36’— 1076
Runkelrüben . . - 1717 253:6
Clee . . 31°3 515
Wiesen . - 23:1 39:8
Nicht geringere Fürsorge wurde aber auch der für
;teiermark und dessen Viehzucht besonders wichtigen
\lpwirtschaft zugewendet. Auf Grund der von der
Zundesregierung sowie vom Landtag bzw. der Landes-
‚egierung bewilligten Kredite zur Förderung der Alp-
virtschaft wurden in den Jahren 1926, 1927 und 1928 in
Steiermark im ganzen 37 Alpmeliorationsprojekte durch-
seführt, deren Projektskosten insgesamt S 534.392'— hbe-
rugen, und die aus Landesmitteln mit S 54.008'—, vom
3und mit S 59.573'— subventioniert wurden.
Um die Hebung der Alpwirtschaft durch die öffentliche
Förderung derselben auf eine systematische Grundlage