Full text: Denkschrift der erweiterten Studiengesellschaft für die Ermittlung der wirtschaftlichsten Verkehrswege des deutsch-oberschlesischen Industriebezirks

V. Art und Dringlichkeit der Aufgaben 
für den Ausbau der Oder 
als Großschifiahrtsweg. 
Die Oder kommt wie alle deutschen Ströme — mit Aus- 
nahme des Rheins — aus einem Mittelgebirge. . 
Zur Zeit der Dürre versiegen auch die Quellen in den Mittel- 
gebirgen teilweise, während in solchen Zeiten der Rhein durch 
Gletscherwasser gespeist wird und überdies den grossen Vorteil ge- 
niesst, dass ihm in Gestalt des Bodensees eın grosses Ausgleich- 
becken zur Verfügung steht. 
Diese natürlichen Vorteile lassen sich auf der Oder durch 
menschliche Kunst nicht ersetzen. 
Es bleibt nur eines übrig: Das vorhandene Wasser richtig zu 
bewirtschaften, 
Die Wasserführung der Oder ist die folgende: Es beträgt das 
sekundliche Niedrigwasser, Mittelwasser und Hochwasser 
bei Ratibor 4,5 cbm 65 cbm 2000 cbm 
Dyhernfurth 22 „160 „ 2300 ‚, 
Glogau 33 „205 „ 2230 „ 
Crossen 36 220 „ 2500 
Frankfurt 56 4 300 „ 2600 ., 
Auffallend ist dabei, dass die grössten Hochwasser von Rati- 
bor bis zur Einmündung des Hohenzollernkanals bei Hohensaathen 
nur von 2000 auf 2960 cbm pro Sekunde anwachsen. 
Daraus ist ersichtlich, dass diefür die Wasserwirt- 
schaft der Oder so dringend erforderliche An- 
sammlung der Hochwasser bereits im oheren 
Flusslauf möglich ist. 
Die Niedrigwassermenge betrug in Breslau 48 cbm je Se- 
kunde in den Jahren 1881—95 und ist auf 33 cbm je Sekunde in 
den Jahren 1916—24 gefallen. Die Wassermenge beträgt a 1so 
1i5cbmjeSekunde weniger alsvorder Kanalisie- 
rung der Oder.
	        
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