Full text: Das Hotel- und Gastgewerbe

DER ILLUSTRIERTE FALTPROSPEKT 1735 
Großstadt Kommende wird bei der Wahl seines Kur- oder 
Erholungsaufenthaltes stark durch einen landschaftlich reiz- 
vollen Ausblick beeinflußt werden. 
Für freistehende Häuser sei noch auf eine aparte Aufnahme- 
möglichkeit hingewiesen, die zugleich den Vorzug größter 
Aktualität hat: Die Aufnahme aus der Vogelperspektive, wie 
man einstmals sagte, das heißt: vom Flugzeug aus. Von dem 
freistehenden Regina Palast-Hotel in München habe ich schon 
vor längerer Zeit solche Luftschiff-Aufnahmen gesehen, die un- 
gewöhnlich reizvoll in ihrer Gesamtwirkung waren. Eine davon 
gebe ich auf Seite 176 im Bild wieder. Sie zeigt das Hotel 
in seiner heutigen Gestalt. 1924/25 ist es um zwei Stockwerke 
erhöht worden. 
Küche und Keller sind dem Reisenden fast immer ver- 
schlossen. Manche amerikanischen Hotels gestatten ihren Gästen 
zu bestimmten Stunden, unter Führung, den Zutritt. Es ist eine 
ausgezeichnete Reklame. Obwohl ich zur Nachahmung dieses 
echt amerikanischen Beispieles nicht gerade auffordern möchte, 
empfehle ich doch, dem Gast wenigstens im Prospekt einen Blick 
in Küche und Keller werfen zu lassen. Auch ein flüchtiges Ein- 
dringen in die Wäscherei-Anlage, in die Kühlräume würde 
manchen Gast lebhaft interessieren, weil er derartiges meistens 
noch nie gesehen hat. Solche Eindrücke ermöglichen ihm ein 
ganz anderes Urteil über den Betrieb; sie werden ihn nachdenk- 
licher, gerechter und — — vielleicht weniger unbescheiden in 
seinen Forderungen machen. 
Was will der Reisende, Fremde, Gast sonst noch aus dem 
Prospekt erfahren? 
In größeren Plätzen und wenn das Haus nicht unmittelbar 
am Bahnhof liegt, ist die Beigabe eines Lageplanes meines Er- 
achtens ein glücklicher Gedanke. Um es „ad oculos‘“ zu demon- 
strieren, gebe ich hierfür ein Beispiel im Bild wieder. Aus viel- 
facher eigener Erfahrung weiß ich, wie froh ich jedes Mal war, 
wenn mich der Prospekt an Hand eines knappen und klaren 
Stadtplanes über den Weg orientierte, den ich vom Bahnhof 
oder Schiffslandeplatz — man wird jetzt noch Flugzeuglande- 
platz dazusetzen müssen — aus einzuschlagen hatte. Nicht 
immer, namentlich wenn der Weg nur kurz ist, will man einen 
Wagen nehmen, zumal in Kur- und Badeorten, wo der auto- 
matische Fahrpreisanzeiger bei Autos und Droschken meistens 
noch ein unbekannter Begriff und der Fremde den Über-
	        
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