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DAS HOTEL- UND GASTGEWERBE
24. DIE ILLUSTRIERTE WERBEBROSCHÜRE
Der Weltkrieg hatte ihr gründlich den Garaus gemacht. Aus
den Hotels war sie beinahe ganz verschwunden, in den Bädern
und Kurorten behalf man sich, auch noch lange Zeit nach
Kriegsende, mit oft recht kümmerlichen Surrogaten. Jetzt ist
die Werbebroschüre wieder in aller Herrlichkeit‘ erstanden.
Das heißt, in aller Herrlichkeit will ich doch lieber nicht sagen.
Da die Erfahrungen der Vorkriegszeit vielfach in Vergessenheit
geraten sind; so haften der Werbebroschüre zuweilen kleine
Mängel an, deren Beseitigung im Interesse ihres guten Zweckes
liegt.
Die Werbebroschüre ist die große Schwester des Falt-
prospektes. Daraus geht schon hervor, daß sie in vielen Dingen
mit ihm Ähnlichkeit hat. So trifft zum Beispiel für die Broschüre
alles das zu, was über die Wahl des Illustrationsmaterials
gesagt wurde. Ich brauche es deshalb nicht zu wiederholen.
Doch sei nachdrücklich darauf hingewiesen, daß die Aus-
gestaltungs- und Verwendungs-Möglichkeit bei der Werbe-
broschüre sehr viel größer ist als beim Faltprospekt. Zunächst
will ich mich mit der Hotel-Broschüre beschäftigen.
In ihr soll alles das enthalten sein, was des knappen Raumes
wegen vom Faltprospekt fern gehalten werden muß. Wenn
man auch nicht, wie jener gefürchtete Dauerfestredner es tat,
bei der Erschaffung der Welt zu beginnen braucht, so kann
man doch einige historische Daten aus der Entstehungs- und
Entwicklungsgeschichte des Hotels einflechten. Auf einem
Rundgange durchs Hotel, und zwar durch sämtliche für den
Fremden interessanten Räume, kann man dann den künftigen
Gast mit allem bekanntmachen, was geeignet erscheint, um ihn
als dauernden Freund des Hauses zu gewinnen.
Die Werbebroschüre braucht und soll sich nicht nur auf
Angaben über das Hotel beschränken. Sie kann den Gast mit