Full text: Das Hotel- und Gastgewerbe

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DAS HOTEL- UND GASTGEWERBE 
Wer den Dialekt seines Ortes oder der Landschaft beherrscht, 
der möge sich seiner beim Reklamereim getrost bedienen. Er 
wird erfreuliche Wirkungen damit erzielen. Es seien auch hier- 
für zwei Beispiele aus der Praxis hergesetzt, und zwar in 
Schweizer Mundart (Berner Dütsch). Das erste hat einen Gast- 
wirt in Thun zum Vater: 
Im erste Schtock da cha ma ha 
Es gutes Zmittag u Znacht derna. 
Fürs Zvieri Gnagi, Buurewurscht 
U Späck u Hamme, u zum Durscht 
E guete Tropfe rächte Wy 
Und gmuetlich cha me dert 0 si. 
Das zweite Beispiel stammt von einem Geschäft in Bern, das 
seinem Reimspiel noch einen originellen Trick zugesellt, indem 
es den Leser seine Adresse erraten läßt: 
Am Platz, wo kes Theater steit, 
Wo d’ Polizei Manschette treit — 
Wo aus sich einisch düre zwängt, 
U’s gägewärtig d’stadt versprängt 
Da steit, dert gägem Dü. Dü zue, 
Es Gschäft mit wunderschöne Schue, 
Gang lue dr doch das Züg chli a, 
Du muesch doch nächstes öppis ha! 
Man wird aus den Mustern schon gemerkt haben, daß der 
Zwei-, Vier- oder Sechszeiler für eine bestimmte Art Gastlokale 
außerordentlich wirkungsvoll sein kann. Namentlich dann, 
wenn für regelmäßigen Wechsel gesorgt und der Leser daran 
gewöhnt wird, die ulkigen Verse an einem bestimmten Tag und 
an bestimmter Stelle zu suchen und zu finden. Man treffe des- 
halb mit den in Betracht kommenden Zeitungen feste Ab- 
machungen. Nunmehr will ich dem Leser einige Vierzeiler 
eigener Erzeugung vorführen, es ihm überlassend, sie im 
Original zu verwenden, umzumodeln oder sich lediglich als 
Anregung dienen zu lassen. Ich habe bei diesen Vierzeilern 
bekannte Lieder und Zitate anklingen lassen, was die Wirkung 
ganz sicher nicht beeinträchtigen wird. 
Ich weiß nicht, was soll es bedeuten, 
Daß ich so fröhlich bin? 
Der Wein in den „Vier Jahreszeiten“, 
Der kommt mir nicht aus dem Sinn!
	        
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