GROTESKE REKLAME. DURCH ORTHOGRAPHISCHE SCHNITZER 79
11. GROTESKE REKLAME DURCH ORTHO-
GRAPHISCHE SCHNITZER
Bei der grotesken Reklame ist manches erlaubt, was bei der
vornehmen Werbung verboten ist. Die groteske Form kann
sowohl durch die Zeichnung als auch durch die absonderliche
Gestaltung des Textes hervorgerufen werden. Die auf Blickfang
ausgehende groteske Zeichnung hat es natürlich leichter, zumal
wenn der Künstler es versteht, neben dem rein Grotesken auch
den Humor zu Wort kommen zu lassen. In diesen Zeilen soll
aber nicht von der Zeichnung, sondern vom Text gesprochen
werden, und zwar will ich mich mit einer Form beschäftigen,
die noch nicht allzu sehr ausgeschlachtet ist, also einen gewissen
Reiz der Neuheit hat. Vorausschicken muß ich, daß diese Form,
nämlich Verwendung von grotesk wirkenden orthographischen
oder grammatikalischen „Schnitzern“, sich natürlich nicht für
jede Reklame eignet. Es gibt im Gastgewerbe aber eine ganze
Anzahl von Betriebsformen, in deren Dienst sie sehr wohl
gestellt werden könnte. Sie würde etwas Abwechslung in das
Alltagsbild bringen.
Um den Leser mit einem Schlage zu orientieren, will ich ein
solches groteskes Beispiel aus der Praxis auf der umstehenden
Seite. wiedergeben. Es stammt aus Frankreich, und es ist ein
Hotel-Restaurant, das sich bei seinen Gästen, und bei denen,
die es werden sollen, durch diese originelle und in gewissem
Sinne wirkungsvolle Art der Reklame in der Erinnerung fest-
zusetzen versucht.
Dem Kenner der französischen Sprache wird ohne weiteres
klar, worin die absonderliche Wirkung, das Groteske dieses
Inserats liegt. Ich will versuchen, es auch dem zu „übersetzen“,
der die französische Sprache nicht beherrscht. Doch muß ich