Full text: Fünfundzwanzig Jahre internationale Gewerkschaftsbewegung

Einrichtungen dieser oder ähnlicher Art eine Umfrage zu ver- 
anstalten, das Ergebnis zusammenzustellen und eventuell vor 
der nächsten Konferenz eine Vorlage auszuarbeiten. 
Die Feststellung des Ortes der nächsten Konferenz führte 
zu einer langen Aussprache. Die amerikanische Gewerk- 
schaftszentrale wiederholte in sehr herzlicher und dringender 
Form ihre Einladung und schlug vor, die nächste Internatio- 
nale Konferenz im Jahre 1915 in San Franzisko abzuhalten. 
Perkins, der eine ausführliche Darstellung der amerikanischen 
Gewerkschaftsbewegung gab, glaubte, daß ein Besuch europä- 
ischer Gewerkschaftsführer in Amerika viele MiBßverständnisse 
beseitigen und eine Annäherung zwischen der europäischen 
und amerikanischen Arbeiterbewegung herbeiführen könne. 
Dieser Auffassung schlossen sich auch die übrigen Redner an. 
Auch diesmal trat die Kostenfrage in den Vordergrund. 
Legien betonte mit Recht, daß es keinen Zweck habe, nur eine 
Rumpfkonferenz abzuhalten; auch dem kleinsten angeschlosse- 
Lande müsse die Möglichkeit gegeben werden, einen Vertreter 
zu entsenden. Es bleibe daher nichts anderes übrig, als die 
Kosten auf den Kopf der dem Internationalen Gewerkschafts- 
bund angehörenden Mitglieder zu verteilen, sodaß die großen 
Länder die Hauptkosten zu tragen hätten. Im übrigen befür- 
wortete Legien die Annahme der Einladung, die dann auch 
mit 10 gegen 7 Stimmen unter Anerkennung des Umlagever- 
[ahrens der Kosten beschlossen wurde. 
Die Konferenz des Jahres 1915 konnte leider nicht ab- 
gehalten werden, weder in San Franzisko noch an einem 
anderen Orte. Statt dessen stand zu diesem Zeitpunkt ein 
zroßer Teil der im Internationalen Gewerkschaftsbund ver- 
ainigten Arbeiter mit den Waffen in der Hand an der Front.
	        
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