Full text: Die wirtschaftliche Konzentration

Der Betrieb 
lie Betriebsstätte wird damit oft gemeint, nämlich der dem Erzeugungs- 
vorgang dienende Raum auf oder unter der Erdoberfläche samt den 
zugehörigen Anlagen. Doch sind das bloß Abkürzungen, wie sie bei 
viel gebrauchten Worten häufig vorkommen (z. B. Arbeit für Arbeits- 
kraft, Arbeitsleistung, Arbeitsort, Arbeitsgelegenheit usw.). 
Die Begriffsmerkmale eines wirtschaftlichen Betriebes lassen sich 
nun in folgender Weise feststellen. Wesentlich ist das organisatorische 
Zusammenwirken von Personen und Sachen zur Hervorbringung eines 
Erzeugnisses oder einer Leistung, die eine wirtschaftliche Verwertung 
erwarten lassen. Mehrere Personen sind nicht erforderlich, sind sie aber 
vorhanden, so ist es nebensächlich, ob sie im Verhältnis der Beiordnung 
oder Unterordnung zueinander stehen, wenn nur das Zusammenwirken 
nach einem einheitlichen Plane gesichert ist. Es genügt aber, wenn 
nur eine Person tätig ist. Eine Person kann gleichzeitig mehreren Be- 
trieben angehören, ohne daß deshalb diese Betriebe eine Einheit bilden 
würden. Unerläßlich ist aber die Einstellung sachlicher Mittel, Die 
Entscheidung darüber, welche Sachen als zum Betriebe gehörig angesehen 
werden, kann nur nach dem zugrunde gelegten Arbeitsplane gefällt 
werden. Der Betrieb bleibt identisch, auch wenn einzelne Personen 
oder Sachen ausscheiden oder neu hinzukommen. Seine Einheit bleibt 
aufrecht, auch wenn vorübergehend nicht gearbeitet wird, der Betrieb 
„stillgelegt“ wird, solange nur die Organisation so erhalten bleibt, daß 
lie Tätigkeit jederzeit wieder aufgenommen werden kann. 
Das Ziel des Betriebes ist nur die technische Herstellung eines 
Erzeugnisses oder einer Leistung, die eine wirtschaftliche Verwertung 
arwarten lassen. Die Verwertung selbst erfolgt nicht im Betriebe, sondern 
auf dem Markte durch das Zusammentreffen von Angebot und Nach- 
frage. Der dort erzielte Preis soll dem Unternehmen, zu welchem der 
Betrieb gehört, die Kosten decken und darüber hinaus einen Gewinn 
für das mit der Erzeugung übernommene Risiko einbringen. Der kauf- 
männische Apparat für den Vertrieb eines Fabrikates stellt auch einen 
Betrieb dar, dessen Ergebnis eine kaufmännische Leistung ist, die den 
Kostenwert des Erzeugnisses erhöht, der aber erst auf dem Markte 
seinen Tauschwert und beim Verbraucher seinen Gebrauchswert findet. 
Die Eisenbahn ist auch ein Betrieb, dessen technisches Ergebnis eine 
Leistung, die Beförderung von Personen und Waren ist. Theater und 
Schulen gehören unter die wirtschaftlichen Betriebe, soweit sie auf die 
Erzielung wirtschaftlicher Werte abgestellt sind; sollen nur kulturelle 
Werte erstrebt werden, so werden sie wohl als Betriebe, nicht aber als 
wirtschaftliche Betriebe anzusehen sein. Wirtschaftliche Erwägungen 
müssen. deshalb nicht allein ausschlaggebend sein, denn ein Theater 
kann auch künstlerische Erwägungen voranstellen, besonders wenn 
Ihm durch Subventionen von Staat und Gemeinde der wirtschaftliche
	        
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