Metadata: Die Theerfarben-Fabriken der Herren Meister, Lucius & Brüning zu Höchst a. Main, in sanitärer und socialer Beziehung

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station ill (1er Nähe des Alains erbaut, welche ein Röhrennetz von 
ca. 8000 Meter Länge, armirt mit 90 Feuerkrahnen, durch alle Höfe 
der Fabrik speist. 
Tin Jahre 1875 traten die Resorcin-Farben (das Eosin und die 
ihm verwandten Körper) in den Kreis der Erzeugnisse der Fabrik. 
Im gleichen Jahre wurde auf einem nordöstlich von den Fabriken, 
zwischen der Eisenbahn und dem Zeilsheimer Weg gelegenen Terrain 
von ca. 4 Hektaren die Erbauung von Arbeiterwohnungen — vorerst 
für 40 Familien — begonnen, und sind ungefähr 100 Familienwohnun 
gen mit Garten für dieses Terrain in Aussicht genommen. Die Schwie 
rigkeit, für die zahlreichen Beamten in Höchst Wohnungen zu finden, 
veranlasste 1876, 4 Familienwohnungen für Beamte auf der nord 
westlichen Seite von Höchst zu errichten, denen noch 2 weitere 1879 
gefolgt sind. 
Die Entdeckung der Naphtolfarben im Winter 1877/78 gab zu 
einer weiteren, sehr erheblichen Ausdehnung des Etablissements in 
den Jahren 1878 und 1879 Anlass, ln diese Jahre lallt auch die 
Verbindung der Alizarin-Fabrik mit den Geleisen der hess. Ludwigs 
bahn durch einen Schienenstrang und der Anschluss der Anilin- und 
Farben-Fabrik hieran durch eine mit Pferden betriebene, schmal 
spurige Rollbahn. 
Dies in kürzesten Worten die geschäftliche Entwickelung des 
Unternehmens, welches gegenwärtig eine Grundfläche von 86 Hektaren, 
davon ca. 32000 Qu.-Meter unter Dach befindliche Fläche besitzt, 
über 1000 Arbeiter, ausserdem 40 Aufseher und technische Beamte, 
25 Chemiker, 1 Ingenieur und ein Comptoir-Personal von 30 Per 
sonen beschäftigt und den Dampf von 28 grossen Dampfkesseln in 
seinen Fabrikräumen consumirt. 
Nach diesem kurzen historischen üeberblick der Entstehung der 
Fabriken wird ein schematischer Verfolg der verschiedenen Fabrika 
tionen uns die Rohmaterialien, die Zwischeiiproducte der Fabrikation 
und die fertigen Waaren kennen lehren. Wir beginnen 1) mit der 
A nil in brauche, gehen 2) auf das Resorcin und seine Farbstolfo 
über, behandeln dann 3) die Naphtolfarben und schliessen 4) mit 
dem Alizarin. 
Die meist von England bezogenen Benzole werden soi^fältig durch Destil 
lation getrennt und dann durch ein Gemisch von Salpetersäure und Schwefel 
säure in Nitrokörper verwandelt; diese werden der grössten Menge nach durch
	        
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