Und da war es wieder Friedrich List dessen „Theorie der
produktiven Kräfte“ auf de utschem Boden gewachsen war,
und der auf Grund der wirtschaftlichen Entwicklungsbeding—
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Wirtschaft bei Annahme der englischen Doktrin lief. Die
wertvolle dauernde Bereicherung der Wirtschaftspolitik wie
auch der Wirtschaftstheorie durch den List'sschen dynamischen
Gesichtspunkt verdanken wir neben dem Genie Friedrich Lists
der Anregung, die diesem mit prophetischer Sehergabe be—
gabten Genie der Wirtschaftszustand seiner Zeit und
dessen Notwendigkeiten zu geben vermochten.
Ferner mag wohl überhaupt der Gedanke der historischen
Schule, Gegenwärtiges aus seinem Zustandekommen, aus der
Vergangenheit zu begreifen, mitbedingt und befruchtet worden
sein durch das eindringliche Anschauungsmaterial einschlägiger
Art, das die imponierende rasche Entwicklung der modernen
Verkehrswirtschaft im 19. Jahrhundert bot.
Auch hinsichtlich dieses Zusammenhanges von Wirtschafts—
zustand und Wirtschaftslehre ließen sich noch manche Beispiele
und noch manche Belege beibringen. Doch können wir es mit
dem bisher Gesagten bewenden lassen.
Worauf es uns hier ankommt, ist vor allem das eine:
die grundsätzlichen Möglichkeiten zu sehen, in deren Rahmen
sich die gegenwärtige Wirtschaftswissenschaft gegebenenfalls zu
entwickeln vermag, und die allgemeinen Grundlagen kennen
zu lernen, auf denen die Volkswirtschastslehre der Gegenwart
und der nahen Zukunft aufbaut und aufbauen kann.
Da möchte ich nun im später Folgenden in erster Linie
einmal an den letzterörterten Zusammenhang zwischen Wirt—
schaft und Wirtschaftslehre anknüpfen. Ein Mehrfaches
können wir aus der Tatsache dieses Zusammenhanges, aber
auch aus der der früher erwähnten Zusammenhänge und deren
bisheriger Auswirkung, lernen.
Wir müssen uns hüten vor einseitigen Schlußfolgerungen
und vor Verallgemeinerungen, die uns die Eigenart eines
ganzkonkreten und kaum wiederkehrenden Wirtschaftszustandes