Full text: Entwicklungsbedingungen und Aufgaben der modernen Wirtschaftstheorie

und das gilt von der Entwicklung des Bankwesens und der 
Geld- und Kreditorganisation. Hierher gehört ferner 
aber auch — wie die Bildung unmittelbarer der Produktion 
angeschlossener Absatzorganisationen, ebenso — die Bildung 
von Einkaufsorganisationen seitens der Konsumenten, 
wie überhaupt auch die Entwicklung des Handels, teilweise 
eben unter Beeinträchtigung seiner Existenzbedingungen, die 
eben bezeichneten Wege geht. Hierher gehören ferner die Er— 
scheinungen der Berufsberatung und Arbeitsvermitt— 
lung, vor allem aber auch die oben erwähnten modernsten 
Bestrebungen nach planmäßiger Beeinflussung der Nach— 
frage und nach dadurch ermöglichter planmäßiger Or— 
ganisation der Produktion im Wege der sog. Normung 
und aller mit dieser in Zusammenhang stehenden Maßnahmen, 
soweit wir speziell an die dadurch notwendige Organisation 
der Abnehmer und Konsumenten einschl. des Handels denken. 
Diese Entwicklung nun wird in gewissem Sinne ergänzt 
und verstärkt durch den schon erwähnten steten Ausbau der 
staatlichen Finanz-, Wirtschafts- und Sozialpolitik. 
Immer mehr tritt, wie wir gesehen haben, der Staat an die 
Wirtschaft heran und in die Wirtschaft ein. Mag das im 
Anfange der ja noch ausstehenden und derzeit wohl erst im 
Keime begriffenen Entwicklung nicht immer in der glücklichsten 
Weise geschehen — der Staat hat die Organe noch gar nicht 
entwickelt, die den neuen Staatsaufgaben völlig angepaßt 
wären — so muß diese Erscheinung doch als notwendige 
Gegenmaßnahme gegen die angebahnte Ausschaltung des vor— 
dem wirksamen bequemen Sicherheitskoeffizienten der freien 
Konkurenz und als Symbol, als bedeutsames Anzeichen 
gewertet werden: 
Als Anzeichen für die Gesamttendenz der modernen 
Verkehrswirtschaft, den Wirtschaftsablauf im Großen und 
im Kleinen Getrieb) von unten her, und durch den 
Staat eben von oben her, bewußt zu beeinflussen, zu ratio— 
nalisieren und planmäßig auszubauen. Eine Ent— 
wicklung, wie sie in etwa von vielen Voraussichtigen längst zu 
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