{I. Die Organisation des deutschen Buchhandels. 19
weitesten Umfang ausgesprochen. Aber immer hat den führenden
Männern des Börsenvereins klar vor Augen gestanden, daß mit
dieser Satzungsbestimmung die Aufgaben des Börsenvereins nicht
begrenzt werden dürfen, daß dessen Tätigkeit nicht allein darin
bestände, die Interessen des Buchhandels und der Buchhändler zu
wahren, sondern daß weit über den ausgesprochenen Zweck hinaus
die treue Behütung der geistigen, im gedruckten Wort niedergelegten
Kulturwerte unsers Volks, die Mitschaffung und die Verbreitung
deutscher Kulturgüter der Fürsorge des Börsenvereins anvertraut
sind. Aus solchen Empfindungen heraus wurde vor hundert Jahren
der Börsenverein gegründet; jeder, der im Laufe der Jahre in ihm an
verantwortlicher Stelle stand, hat sein Handeln diesen Gefühlen
eingeordnet, und — das ist meine feste Überzeugung — auch in Zu-
kunft werden die führenden Männer des Börsenvereins sich solcher
Pflichten stets bewußt bleiben.“
Die Erledigung der laufenden Geschäfte des Börsenvereins ver-
teilt sich folgendermaßen auf ihre zwölf Abteilungen :
Sekretariat mit den Unterabteilungen : Steuerstelle, Statistik,
Stelle für Post- und Zollfiragen, Rechtsauskunftsstelle,
Werbestelle,
\uslandausschuß,
3ibliographische Abteilung,
Zedaktion des Börsenblattes,
Redaktion der Adreßbücher,
. Sonstiger Verlag,
.. Expedition,
9. Hauptkasse,
LO. Buchhaltung,
11, Botenmeisterei,
12. Bibliothek,
Die Geschäftsstelle des Börsenvereins.
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Das Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel.
Das Börsenblatt ist das offizielle und wichtigste Publikations-
organ des Börsenvereins, das an die Vereinsmitglieder kostenlos ab-
gegeben wird. Die Lieferung an Nichtbuchhändler ist gesperrt. Es
wurde im Jahre 1834 vom Verein der Buchhändler zu Leipzig
wöchentlich einmal herausgegeben, ging aber noch im Gründungs-
jahr in den Besitz des Börsenvereins über, doch blieb die redak-
tionelle Leitung des Blattes zunächst in den Händen des Leipziger
Vereins. Im Jahre 1845 wurden in der Erkenntnis, daß das Börsen-
blatt die Interessen des Gesamtbuchhandels zu vertreten habe, die
redaktionellen Beziehungen zum Verein der Buchhändler zu Leipzig