lange Strecke Berlin—Leipzig—München ein Bauk ostenbetrag
von 267 Millionen RM. Das stimmt auch, glaube ich, mit den Ver-
anschlagungen der „Hafraba“, die wohl zu ähnlichen Preisen kommt. Was
der Ausbau des bestehenden Straßennetzes kosten würde, ist noch
weniger zu schätzen. Aber nach den Schätzungen, die wir hier gemacht
haben, als wir eine generelle Planung des Ausbaus der Fernstraße Leip-
zig—Chemnitz aufstellten, kann ich mir denken, daß man vielleicht mit
"s dieser Summe auskommen wird.
Schluß.
Im Rahmen einer kurzen Stunde konnte ich Ihnen, meine Herren, nur
in großen Zügen das Problem der Fernstraße aufrollen, und ich bitte um
Nachsicht, wenn ich bei der Kürze der Zeit als vielbeschäftigter Be-
amter Ihnen heute nicht viel Positives bieten konnte. Ich hoffe aber,
Anregungen zur Debatte gegeben zu haben und bin gern bereit, weitere
Auskünfte auf Anfragen zu geben. Ein endgültiges Urteil kann über dieses
Problem erst gewonnen werden, wenn sich ein Ausschuß eingehend
damit befaßt und Ihnen das Ergebnis seiner Studien vorlegt.
Welche Bauweise — Nur-Autostraße oder AusbaustraßBe — auch
immer gewählt werden wird, schließlich führen alle Wege von Berlin
nach Rom. (Lebhafter Beifall.)
Vorsitzender:
Ich danke in Ihrer aller Namen und persönlich Herrn Ministerialrat
Dr.-Ing. Speck für seine ausgezeichneten Ausführungen, die uns die
Fragen, mit denen wir uns heute bei der Tagung beschäftigen wollen, in
moderner und erschöpfender Weise zur Darstellung gebracht haben.
Ich eröffne nun die Aussprache.
Herr Geh. Regierungsrat Pilug (Reichsverkehrsministerium):
Meine sehr verehrten Herren! Als Vertreter des Reichsverkehrs-
ministeriums möchte ich dem Rat der Stadt Leipzig unseren verbindlich-
sten Dank für die Einladung zur heutigen Sitzung aussprechen. Wir be-
grüßen es, daß uns Gelegenheit gegeben ist, uns hier über Ihre Pläne zu
unterrichten und unserer Auffassung wenigstens in der grundsätzlichen
Frage Ausdruck zu geben. Der zahlreiche Besuch der heutigen Ver-
sammlung ist ein Beweis dafür, daß der Automobilverkehr und die
Straßenbaufrage weiteste Kreise interessieren. Wir werden uns alle
darin einig sein, daß das Automobil ein Wirtschaftswerkzeug geworden
st, das ganz unentbehrlich ist, daß der Automobilverkehr, der ja bei uns
im Vergleich zu anderen europäischen Ländern — von Amerika gar nicht
zu reden — sehr rückständig ist, gefördert werden muß, daß eine solche
Förderung auch zur Voraussetzung hat, daß das Straßennetz den Be-
dürfnissen neuzeitlichen Verkehrs angepaßt wird. Ich möchte glauben.