produktion der Kaliindustrie unter der möglichen monatlichen Höchst-
produktion liegen müsse, um den jahreszeitlichen Schwankungen des
Absatzes gerecht zu werden. Die mögliche monatliche Höchstproduktion
schätzt das Gutachten auf 1,6 Mill. dz Reinkali. Die vernommenen
Sachverständigen haben angegeben, daß bei allen größeren Unter-
nehmungen der Kaliindustrie 70 bis 80 % der Produktionskapazität der
betriebenen Anlagen im Jahre 1927 ausgenutzt werden konnten. Der
Konzentrationsprozeß hat also dazu geführt, Produktionskapazität und
Absatz zwar nicht bei den Schachtanlagen, aber bei den Werken als
Ganzes in Übereinstimmung zu bringen; mit Rücksicht darauf, daß
plötzliche Schwankungen der Nachfrage, wie sie in der Kaliindustrie
durch ihren saisonalen Charakter an und für sich einzutreten pflegen,
und daß Störungen in den Produktionsanlagen nicht zu einer Stockung
in der Kaliversorgung führen dürfen und daher eine gewisse Reserve
für jeden Fall erfordern, ist dieses Urteil bei einer Ausnutzung von
S0 % berechtigt. Die verbesserte. Ausnutzung der Leistungsfähigkeit
zeigt sich insbesondere auch darin, daß die Schwankungen in der Höhe
der monatlichen Produktion im Laufe der letzten vier Jahre eine wesent-
liche Verminderung erfahren haben.
Monatliche Produktion in den Jahren 1924 — 1928
in 1000 dz Reinkali.
Jahr
Jurchschn.
Droduktion
‚924 728,8
‚925 1189,6
1926 899,2
‚927 | 1051,2
‚998 1191.8
Höchst-
produktion
Mindest-
oroduktion
Höchstproduktion
;‚ in % der
Mindestproduktion
088,1 375,8 288
1606,12) 871,0 184
1194,1 782,7 168
1288,9 846,1 ; 152
1325.6 956.5 189
Wenn noch 1924 und 1925 in den absatzschwächen Monaten die
Produktion stark gesenkt werden mußte, um die Läger nicht über-
mäßig anschwellen zu lassen, so war es in den späteren Jahren möglich,
sie wesentlich gleichmäßiger zu gestalten. In der Vorkriegszeit, später
vor der Sozialisierungskommission und an anderer Stelle wurde die
Leistungsfähigkeit der deutschen Kaliindustrie beträchtlich höher als
in den vorstehenden Angaben eingeschätzt. Dabei ging man von dem
Leistungsvermögen der Schachtanlagen, wie es von den Werksleitungen
gelegentlich der Quoteneinschätzung vorgewiesen wurde, aus. Dem-
gegenüber ist zu beachten, daß die Quoten an den Schächten und nicht
am Gesamtwerk, das auch die Fabriken einschließt, haften. Dabei be-
ansprucht die Leistungsfähigkeit der Fabriken in Anbetracht der‘ zu-
nehmenden fabrikatorischen Verarbeitung der Rohsalze immer höhere
Beachtung. Zur Durchführung des Fabrikationsganges sind eine Reihe
von verschiedenen Anlagen hintereinandergeschaltet, von denen die An-
1) Auf 54 in Betrieb befindliche Fabriken gegen 81: im. Jahre 1928.
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