Die auch für 1929 weiter ansteigende Linie sowohl der Spar-
kasseneinlagen als auch der Bankkreditoren scheint auf den
cısten Blick als ein erfreuliches Symptom und soll auch gewiß
nicht unterschätzt werden. Die Spareinlagen dürften Ende des
Jahres wohl die neunte Milliarde erreichen (immer erst die Hälfte
der Vorkriegszeit!). Freilich wäre der Jahreszuwachs
1929 dann mit rund 1% Milliarden nicht ganz so hoch als im
Vorjahr (rund 2 Milliarden), und auch der monatliche Zu:
wachs ist in der letzten Zeit etwas niedriger gewesen.
Sparkassen-Einlagen
in Mill. RM) im Reich in Preußen
Bestand Mon.-—+ Bestand Mon.-—+
18 306 84 12 479 —
1612 82 1.096 58
3.096 124 2019 27
1665 B1 2 988 81
5988 18 4 368 115
7 416 428 1758 395
7655 230 4 901 18
7828 178 41992 91
7 958 130 5067 75
7999 41 5091 4
3190 191 5140 49
3316 126 5213 78
3 466 150 5305 92
3 596 130 5388 78
3723 127 5 463 80
Ende 1913
925
1926
1927
„198 .
Januar 1929
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli „
August
September .,
Oktober N
Neubildung oder Umschichtung
Man kann die Sparkassenstatistik nicht ohne die bekannten
Unsicherheitsfaktoren bei Betrachtung der Kapitalbildung ver-
wenden. Denn trotz der anerkannten Sorgfalt, mit der diese
Zahlen aufgestellt werden, ist nicht immer ihr Charakter klar
erkennbar, Man weiß nicht bei allen Guthaben, ob es sich um
wirkliche Ersparnisse, also Überschüsse aus der Wirtschaft,
handelt oder teilweise um Gelder mit vorübergehendem
Anlagezweck, die vielleicht im Augenblick keine andre
Verwendung fanden oder vielleicht aus der Aufwertung
stammen, demnach wohl privatwirtschaftlich ein Kapitalzuwachs
sein können, nicht aber volkswirtschaftlich; denn hier sind sie
lediglich eine Kapitalumschichtung, aber nicht ein Zuwachs oder
Wirtschaftserfolg. Da die gesamten Aufwertungsbeträge auf
etwa 16 Milliarden geschätzt werden, kann hier ein starkes
Verschleierungsmoment bezüglich der Bildung von wirklichem
Sparkapital liegen. Allerdings trifft diese kürzlich geäußerte
If
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